Das Problem der Demokratie: Amerika, der Nahe Osten und der Aufstieg und Fall einer Idee

Bewertung:   (4,4 von 5)

Das Problem der Demokratie: Amerika, der Nahe Osten und der Aufstieg und Fall einer Idee (Shadi Hamid)

Leserbewertungen

Zusammenfassung:

Shadi Hamids Buch „The Problem of Democracy“ untersucht die US-Außenpolitik im Nahen Osten, wobei er die Förderung der Verfahrensdemokratie gegenüber der substanziellen Demokratie betont. Hamid kritisiert die Politik der Vergangenheit, die autoritäre Regime unterstützte, und plädiert für einen differenzierten Ansatz in Bezug auf Demokratie, der den soziokulturellen Hintergrund der Region berücksichtigt. Das Buch bietet zwar eine durchdachte Analyse der Demokratieförderung und der islamistischen Politik, lässt aber konkrete Lösungen vermissen und geht nicht vollständig auf die Auswirkungen der globalen Machtdynamik ein.

Vorteile:

Das Buch bietet wertvolle Einblicke in die Komplexität der Demokratie im Nahen Osten und fördert ein tieferes Verständnis der islamistischen Bewegungen. Hamids Fähigkeit, die komplizierte Beziehung zwischen Religion, Politik und ausländischer Intervention zu durchschauen, ist lobenswert. Darüber hinaus sind seine Kritik an der bisherigen US-Politik und seine Betonung der Verfahrensdemokratie zeitgemäß und relevant.

Nachteile:

Das Buch bietet keine spezifischen Lösungen für die aufgeworfenen Fragen und lässt den Leser vielleicht mit dem Wunsch nach mehr handlungsorientierten Anleitungen zurück. Einige Kapitel könnten für Neulinge auf dem Gebiet schwerfällig sein, und das Fehlen einer Diskussion über die globale Machtpolitik, insbesondere über den Einfluss Russlands und Chinas, ist ein großes Manko.

(basierend auf 2 Leserbewertungen)

Originaltitel:

The Problem of Democracy: America, the Middle East, and the Rise and Fall of an Idea

Inhalt des Buches:

Shadi Hamid stellt die laufende Debatte über die Vorzüge der Demokratie neu dar und schlägt eine ehrgeizige Agenda zur Wiederbelebung der verlorenen Kunst der Demokratieförderung in den undemokratischsten Regionen der Welt vor.

Was passiert, wenn die Demokratie schlechte Ergebnisse hervorbringt? Ist die Demokratie wegen ihrer Ergebnisse oder trotz ihrer Ergebnisse gut? Dieses demokratische Dilemma ist eines der hartnäckigsten und ärgerlichsten Probleme für Amerika im Ausland, insbesondere im Nahen Osten - wir wollen Demokratie in der Theorie, aber nicht unbedingt in der Praxis.

Wenn islamistische Parteien durch freie Wahlen an die Macht kommen, waren die Vereinigten Staaten allzu oft zwiespältig oder lehnten sie ab und zogen stattdessen gefügige Diktatoren vor. Vor dem Hintergrund dieses Vermächtnisses der demokratischen Missachtung und auf der Grundlage neuer Interviews mit hochrangigen amerikanischen Beamten untersucht Shadi Hamid universelle Fragen zu Moral, Macht und Heuchelei. Warum haben die Vereinigten Staaten in der arabischen Welt so völlig versagt, wenn es darum geht, ihren eigenen erklärten Idealen gerecht zu werden? Und ist es möglich, dass sie sich ändern?

In The Problem of Democracy bietet Hamid eine ehrgeizige Neuinterpretation dieser laufenden Debatte und plädiert für demokratischen Minimalismus als Weg zur Lösung demokratischer Dilemmata im Nahen Osten und darüber hinaus. In der scheinbar ewigen Spannung zwischen Demokratie und Liberalismus, die sowohl von den alten Griechen als auch von den amerikanischen Gründern erkannt wurde, ist es vielleicht an der Zeit, dem einen Vorrang vor dem anderen einzuräumen, anstatt so zu tun, als seien die beiden miteinander verflochten, obwohl sie es zunehmend nicht sind.

Am Ende des Kalten Krieges war die demokratische Idee so siegreich, dass sie mehr Bedeutung erlangte, als sie ertragen konnte. Die Demokratie wurde zu einem Mittel für andere Ziele, sei es Liberalismus, wirtschaftliche Entwicklung oder kultureller Fortschritt. Was wäre, wenn stattdessen die Demokratie als ihr eigenes Ziel neu konzipiert würde? Was wäre, wenn das Volk auch dann Recht hätte, wenn es sich irrt?

Das Problem der Demokratie ist nicht mehr nur ein Problem des Nahen Ostens. Die polarisierenden Auswirkungen von Identität, Kultur und Religion suchen nun auch die ältesten Demokratien der Welt heim. Im eigenen Land stellen immer mehr Amerikaner fest, dass es leichter gesagt als getan ist, Wahlergebnisse zu respektieren, wenn die andere Seite gewinnt. Ein Blick auf das demokratische Dilemma im Ausland bedeutet also, dass wir uns eine Reihe von Fragen stellen müssen: Warum glauben wir, dass die Demokratie gut ist, und ob wir glauben, dass sie auch für andere Nationen und Kulturen gut ist?

Weitere Daten des Buches:

ISBN:9780197579466
Autor:
Verlag:
Sprache:Englisch
Einband:Hardcover
Erscheinungsjahr:2023
Seitenzahl:312

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