Bewertung:

Das Buch bietet eine nuancierte Untersuchung der komplexen Beziehung zwischen Islam und Politik in der arabischen Welt und konzentriert sich dabei auf die historische und aktuelle Dynamik in Ländern wie Ägypten, der Türkei und Tunesien. Es stellt die Annahme in Frage, dass der Islam mit der Demokratie unvereinbar ist, und hebt die einzigartige politische Rolle hervor, die islamische Bewegungen spielen. Während es für seinen informativen und gut begründeten Inhalt gelobt wird, kritisieren einige Leser, dass es in seiner Logik etwas mäandernd ist und bestimmten islamischen Gruppen gegenüber nachsichtig erscheint.
Vorteile:⬤ Sehr lesenswert und gut argumentiert
⬤ bietet wichtige Einblicke in den politischen Einfluss des Islams in der arabischen Welt
⬤ erörtert effektiv die Komplexität islamischer Bewegungen und ihrer politischen Rolle
⬤ fördert das Verständnis für die Verflechtung von Religion und Politik
⬤ enthält transformative Analysen von ISIS und dem Arabischen Frühling
⬤ präsentiert eine einzigartige Perspektive, die oft übersehen wird.
⬤ Manche Leser haben das Gefühl, dass das Buch den Muslimbrüdern zu viel Sympathie entgegenbringt, ohne sich ausreichend mit ihren negativen Handlungen zu befassen
⬤ Einige Kapitel erscheinen lang oder wiederholen sich
⬤ Es fehlt eine breitere Anwendung auf andere muslimische Mehrheitsdemokratien
⬤ Kritik an der Tiefe der Wissenschaft und an vermeintlichen Vorurteilen.
(basierend auf 47 Leserbewertungen)
Islamic Exceptionalism: How the Struggle Over Islam Is Reshaping the World
(Auf der Shortlist für den Lionel-Gelber-Preis 2017)
In Islamic Exceptionalism liefert der Brookings Institution Wissenschaftler und gefeierte Autor Shadi Hamid ein neuartiges und provokantes Argument dafür, dass der Islam in seiner Beziehung zur Politik tatsächlich außergewöhnlich ist, was tiefgreifende Auswirkungen darauf hat, wie wir die Zukunft des Nahen Ostens verstehen. Bei den Spaltungen zwischen den Bürgern geht es nicht nur um Macht, sondern um grundlegende Meinungsverschiedenheiten über das Wesen und den Zweck des modernen Nationalstaats - und um das leidige Problem der Rolle der Religion im öffentlichen Leben. Hamid plädiert für ein neues Verständnis davon, wie Islam und Islamismus die Politik formen, indem er verschiedene Modelle der Auseinandersetzung mit dem Problem von Religion und Staat untersucht, darunter das erschreckende - und alarmierend erfolgreiche - Beispiel von ISIS.
Mit seinem beispiellosen Zugang zu islamistischen Aktivisten und Führern in der gesamten Region bietet Hamid eine umfassende und ehrgeizige Interpretation des Abstiegs der Region in die Gewalt. Der islamische Exzeptionalismus ist ein wichtiger Beitrag zu unserem Verständnis der Vergangenheit und Gegenwart des Islam und seiner überragenden Rolle in der modernen Politik. Wir müssen ihn nicht mögen, aber wir müssen ihn verstehen - denn der Islam, als Religion und als Idee, wird auch in den kommenden Jahrzehnten nicht nur die Region, sondern auch den Westen prägen.