Bewertung:

Mel Scults Buch untersucht das Leben und die Gedanken von Mordecai Kaplan, einer Schlüsselfigur des amerikanischen Judentums des 20. Jahrhunderts, der als Begründer des rekonstruktivistischen Judentums bekannt ist. Das Buch ist sowohl wissenschaftlich als auch zugänglich und nutzt Kaplans Tagebücher, um Einblicke in seine radikalen Ideen und den historischen Kontext seiner Arbeit zu geben. Es lobt Kaplan für seine Beiträge und Versuche, das Judentum zu modernisieren, geht aber auch auf Widersprüche in seinen Gedanken und Schriften ein.
Vorteile:Das Buch ist gut recherchiert und bietet tiefe Einblicke in Kaplans Leben und seine Überzeugungen. Es nutzt Kaplans Tagebücher effektiv und verleiht der Erzählung mehr Tiefe. Die Leser schätzen den zugänglichen Schreibstil, die durchdachte Analyse und die Struktur, die Kaplans philosophische Beiträge klar zum Ausdruck bringt. Das Buch regt zum persönlichen Nachdenken und zum Verständnis des modernen amerikanischen Judentums an.
Nachteile:In einigen Rezensionen wird bemängelt, dass Kaplans Texte mitunter schwer verständlich sind und die Klarheit vermissen lassen, die in Werken von Zeitgenossen wie Buber oder Heschel zu finden ist. Es wird auch erwähnt, dass Kaplans Ideen ein Sammelsurium sind, das einige Konzepte schwer verdaulich macht. Kritiker weisen darauf hin, dass das Buch zwar informativ ist, aber Kaplans Gedanken möglicherweise zu sehr analysiert oder unter die Lupe nimmt.
(basierend auf 11 Leserbewertungen)
The Radical American Judaism of Mordecai M. Kaplan
Mordecai M. Kaplan, der Gründer der jüdischen Rekonstruktionsbewegung, ist der einzige Rabbiner, der vom orthodoxen rabbinischen Establishment in Amerika exkommuniziert wurde.
Kaplan war in der Tat ein Radikaler, der so grundlegende jüdische Überzeugungen wie das Konzept des auserwählten Volkes und eines übernatürlichen Gottes ablehnte. Obwohl er die jüdische Gemeinschaft schätzte und ein engagierter Zionist war, galt sein Hauptinteresse der spirituellen Erfüllung des Einzelnen.
Auf der Grundlage von Kaplans 27-bändigem Tagebuch beschreibt Mel Scult die Entwicklung von Kaplans radikaler Theologie im Dialog mit den Denkern und Schriftstellern, die für ihn am wichtigsten waren, von Spinoza bis Emerson und von Ahad Ha-Am und Matthew Arnold bis Felix Adler, John Dewey und Abraham Joshua Heschel. Dieses anmutig argumentierende Buch mit seinen sensiblen Einblicken in die Überzeugungen eines revolutionären jüdischen Denkers leistet einen wichtigen Beitrag zum modernen Judentum und zum zeitgenössischen amerikanischen religiösen Denken.