Bewertung:

Brevard Childs' Buch bietet einen umfassenden Überblick über die Geschichte der Auslegung des Jesajabuches aus verschiedenen christlichen Perspektiven. Es unterstreicht die tiefe Sympathie des Autors für die Kämpfe der Bibelgelehrten und stellt Jesaja in den Kontext der kirchlichen Tradition und Lehre. Das Buch wird für seine aufschlussreiche Analyse und kritische Auseinandersetzung mit früheren Auslegern geschätzt, auch wenn Childs' Ansatz von einigen als fundamentalistisch empfunden wird.
Vorteile:⬤ Eingehende Erforschung der Geschichte der Jesaja-Auslegung durch bedeutende christliche Denker.
⬤ Einfühlungsvermögen und Respekt für historische Gelehrte und ihre Beiträge.
⬤ Aufschlussreiche und nuancierte Sicht auf die Verbindungen zwischen den Testamenten in der christlichen Auslegung.
⬤ Umfassend und gut strukturiert, was es zu einer wertvollen Quelle für Studenten und Pastoren macht.
⬤ Childs' Fähigkeit, sich kritisch mit seinen Vorgängern auseinanderzusetzen und gleichzeitig für eine „Regel des Glaubens“ einzutreten.
⬤ Einige Leser könnten Abschnitte als zu detailliert oder als tangierend für ihre Interessen empfinden.
⬤ Childs wurde für seinen vermeintlichen Fundamentalismus kritisiert, was einige akademische Leser abschrecken könnte.
⬤ Der Stil mag nicht den Geschmack von Personen treffen, die einen moderneren kritischen Ansatz in der Bibelwissenschaft bevorzugen.
⬤ Einige Bewertungen deuten an, dass das Interesse an historisch-kritischer Analyse mit Childs' theologischen Perspektiven in Konflikt geraten könnte.
(basierend auf 3 Leserbewertungen)
Struggle to Understand Isaiah as Christian Scripture
Ein Schwerpunkt von Brevard Childs' herausragender Karriere war es, nicht nur zu zeigen, dass der Kanon der Heiligen Schrift sowohl das Alte als auch das Neue Testament umfasst, sondern auch, dass das Konzept des "Kanons" die Art und Weise einschließt, wie die christliche Kirche in jedem Zeitalter um die Bedeutung ihrer heiligen Texte ringt. In diesem neuen Band verwendet Childs das Buch Jesaja als Fallstudie für die Bemühungen der Kirche im Laufe der Geschichte um das Verständnis ihrer Heiligen Schrift.
In jedem Kapitel konzentriert sich Childs auf ein anderes christliches Zeitalter, wobei er die Arbeit von Schlüsselfiguren nutzt, um die sich verändernden Ansichten der Kirche über Jesaja zu veranschaulichen. Nach einem Blick auf die Septuaginta-Übersetzung untersucht Childs Kommentare und Traktate aus der Zeit der Patristik, der Reformation und der Moderne. Seine Untersuchung zeigt, dass diese Werke trotz der enormen Unterschiede in Bezug auf Zeit, Kultur, Nationalität und Zielgruppe in ihrem theologischen Verständnis dieses zentralen alttestamentlichen Textes dennoch eine "Familienähnlichkeit" aufweisen. Childs zeigt auch, wie die Kirche darum kämpfte, sich an die sich verändernden sozialen und historischen Bedingungen anzupassen, indem sie oft traditionelle Methoden korrigierte oder verfeinerte, während sie gleichzeitig eine theologische Haltung beibehielt, die sich an der Treue zu Jesus Christus orientierte. In einem wichtigen Schlusskapitel zeigt Childs einige Implikationen seiner Arbeit für moderne Debatten über die Rolle der Schrift im Leben der Kirche auf.
Dieses Buch ist von großem Wert für Wissenschaftler, Geistliche und Studenten, wird aber auch allgemeine Leser in die spannende theologische Debatte einbeziehen, die derzeit in der christlichen Kirche über die treue Auslegung der Heiligen Schrift geführt wird.