
Collecting the Now: On the Financial Side of Postwar Art History
Collecting the Now bietet einen neuen, eingehenden Blick auf die wirtschaftlichen Kräfte und institutionellen Akteure, die die Umrisse der Kunstgeschichte der Nachkriegszeit geprägt haben, mit besonderem Augenmerk auf die amerikanische Kunst der Jahre 1960-1990. Anhand von vier Fallstudien beleuchtet Michael Maizels, wie eine Reihe von Händlern und Mäzenen die ikonischen Entwicklungen dieser Periode beeinflussten: die Überfülle der Pop Art, die quixotische Unmöglichkeit der Land Art, die Verbreitung der neuen Medien und die von Spekulationen angetriebene neoexpressionistische Malerei der 1980er Jahre.
Dieses Buch befasst sich mit einer Frage von zentraler Bedeutung für einen Bereich der Kunstgeschichte, der bereits umfassend wissenschaftlich untersucht worden ist. Wir haben jetzt ein klares, nuanciertes Verständnis davon, warum bestimmte Entwicklungen stattgefunden haben: warum Pop-Künstler die begrenzten Parameter der ästhetischen Moderne gesprengt haben, warum Land-Künstler weiter gegen die Objektform selbst gestrebt haben und warum Künstler in den 1980er Jahren zur (neo-)traditionellen Malerei zurückgekehrt sind.
Die Frage nach dem "Wie" wurde in der bisherigen Forschung jedoch erstaunlicherweise ausgeklammert. Wie kam es dazu, dass Pop-Künstler in einem Tempo in Museumssammlungen und wissenschaftliche Analysen aufgenommen wurden, wie es in der Geschichte der Kunst noch nie vorgekommen ist? Wie konnten Landkünstler, die über das begrenzte Objekt der Galerie hinausgehen wollten, in der extremen Wildnis der westlichen Wüsten monumentale (und damit auch monumental teure) Interventionen schaffen? Und wie gelangten die esoterischen Objekte der Medienkunst schließlich in das Blickfeld der Wissenschaft, obwohl es weder ein akademisches Interesse noch einen privaten Markt gab? Die Antworten auf diese Fragen liegen in der Erforschung der finanziellen Bedingungen und Finanzierungsmechanismen, durch die diese Werke geschaffen, beworben, vertrieben und erhalten wurden.