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Writing the Early Crusades: Text, Transmission and Memory
Der Erste Kreuzzug (1095-1101) löste in den ersten Jahrzehnten des 12. Jahrhunderts einen beträchtlichen Boom in der westlichen Geschichtsschreibung aus, der mit den so genannten "Augenzeugenberichten" über den Kreuzzug begann und sich auf zahlreiche Abhandlungen aus zweiter Hand in Prosa und Versen ausweitete. Seit Jacques Bongars Anfang des 17. Jahrhunderts viele dieser Berichte erstmals in gedruckter Form zusammenstellte, und noch mehr seit ihrem gemeinsamen Erscheinen in dem großen Kompendium der Kreuzzugstexte des 19. Jahrhunderts, dem Recueil des historiens des croisades, gelten erzählende Geschichten als die wichtigste Quelle für die wissenschaftliche Untersuchung der frühen Kreuzzugsbewegung. Doch unser Verständnis dieser Texte ist noch lange nicht zufriedenstellend. Dieser bahnbrechende Band fasst die Arbeit eines internationalen Teams von Wissenschaftlern zusammen. Er befasst sich mit der Diskrepanz zwischen der Erforschung der Kreuzzüge und der Erforschung der mittelalterlichen Geschichtsschreibung und legt die Agenda für die künftige Erforschung historischer Erzählungen über oder inspiriert von Kreuzzügen fest. Die grundlegende Prämisse, die allen Beiträgen zugrunde liegt, ist, dass narrative Berichte über Kreuzzüge und analoge Texte nicht in erster Linie als Datensammlungen verstanden werden sollten, die zur Rekonstruktion von Ereignissen beitragen, sondern als kulturelle Artefakte, die aus einer Vielzahl theoretischer, methodischer und thematischer Perspektiven befragt werden können.
Marcus Bull ist Andrew W. Mellon Distinguished Professor für Mittelalterliche und Frühe Neuzeitliche Studien an der University of North Carolina in Chapel Hill.
Damien Kempf ist Senior Lecturer für mittelalterliche Geschichte an der Universität Liverpool. Mitwirkende: Laura Ashe, Steven Biddlecombe, Marcus Bull, Peter Frankopan, Damian Kempf, James Naus, Lean Ni Chleirigh, Nicholas Paul, William J. Purkis, Luigi Russo, Jay Rubenstein, Carol Sweetenham,.