
Writing the Pre-Raphaelites: Text, Context, Subtext
Diese lebendige Sammlung von Aufsätzen behauptet, dass ein komplexes Netzwerk von Texten von Kritikern, Biographen und Tagebuchschreibern die Glaubwürdigkeit und den Einfluss der präraffaelitischen Bewegung begründet hat. Während des gesamten zwanzigsten Jahrhunderts versäumte es der Geschmack der Moderne, die Leistungen oppositioneller Gruppierungen wie der Präraffaeliten anzuerkennen.
Die hier versammelten Aufsätze zeigen jedoch, dass die britische Gruppe späteren Avantgarden zuvorkam, indem sie das geschriebene Wort nutzte, um sich eine radikale künstlerische Identität zu geben. Der Radikalismus der präraffaelitischen Malerei, ihre schonungslose Darstellung historischer Persönlichkeiten und des zeitgenössischen Lebens sowie ihre respektlose Haltung gegenüber künstlerischen Konventionen skandalisierten Publikum und Kritiker gleichermaßen. Die Innovationen des Präraffaelismus beschränkten sich nicht nur auf den Stil: Es wurden neue Formen der künstlerischen Identität und des Verhaltens erforscht.
Die Autoren untersuchen die Texte, durch die der Präraffaelitismus konstruiert wurde, und zeigen, dass sich der große Einfluss der Bewegung als kulturelles Phänomen aus dem Zusammenspiel von ausgestellten Werken und kritischem Diskurs ergab. Durch die Anwendung einer Reihe anspruchsvoller Methoden aus den Bereichen Literaturwissenschaft, Kunstgeschichte und Kulturwissenschaft decken diese interdisziplinären Aufsätze die vernachlässigte Rolle von Texten für den Erfolg der präraffaelitischen Rebellion auf und plädieren für eine neue zentrale Stellung dieser Bewegung in der Geschichte der europäischen Kultur des 19.