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The Waning Sword: Conversion Imagery and Celestial Myth in 'Beowulf'
Das Bild eines schmelzenden Riesenschwertes steht im strukturellen und thematischen Zentrum des altenglischen Heldengedichts Beowulf. Dieses akribisch recherchierte Buch untersucht das Wesen und die Bedeutung dieser Waffe mit dem goldenen Griff und ihrer wahrscheinlichen Verwandten in Beowulf und darüber hinaus, wobei es sich auf die Bereiche der altenglischen und altnordischen Sprache und Literatur, Liturgie, Archäologie, Astronomie, Volkskunde und vergleichende Mythologie stützt.
In Teil I untersucht Pettit den Komplex der Konnotationen, die dieses Bild umgeben (von Eiszapfen bis zu Kerzen und Kreuzen), indem er eine Reihe mittelalterlicher Quellen untersucht, und argumentiert, dass das Riesenschwert als visuelles Motiv fungieren kann, in dem vorchristliche germanische Konzepte und prominente christliche Symbole zusammenfließen.
In Teil II untersucht Pettit den breiteren germanischen Hintergrund dieses Bildes, insbesondere in Bezug auf den Gott Ing/Yngvi-Freyr, und erforscht die Fähigkeit von Mythen, über die Zeit hinweg wiederzukehren und zu überdauern. Auf der Grundlage eines eklektischen Spektrums narrativer und sprachlicher Belege aus nordeuropäischen Texten sowie archäologischer Entdeckungen legt Pettit nahe, dass das Bild des Riesenschwerts und die damit verbundenen Figuren und Ereignisse einen elementaren Kampf zwischen Sonne und Mond widerspiegeln könnten, der durch einen zugrunde liegenden Mythos über den Diebstahl und die Wiederinbesitznahme des Sonnenlichts artikuliert wird.
The Waning Sword: Conversion Imagery and Celestial Myth in 'Beowulf' ist ein willkommener Beitrag zu den sich überschneidenden Bereichen der Beowulf-Wissenschaft, der altnordischen-isländischen Literatur und der germanischen Philologie. Es präsentiert nicht nur eine Fülle neuer Lesarten, die Licht auf das Handwerk des Beowulf-Dichters werfen und unser Verständnis der wichtigsten Episoden und Themen des Gedichts erweitern, sondern es unterstreicht auch die Vorzüge eines interdisziplinären Ansatzes neben einem vergleichenden Blickwinkel. Als solches wird The Waning Sword für Beowulf-Wissenschaftler und für ein breiteres Publikum von Mediävisten eine überzeugende Lektüre sein.