Bewertung:

The Gate to Women's Country von Sheri S. Tepper ist ein zum Nachdenken anregender Roman, der in einer postapokalyptischen Welt spielt und Themen wie Geschlecht, Gesellschaftsstruktur und die Auswirkungen männlicher und weiblicher Eigenschaften auf die Zivilisation erforscht. Während viele Leser die Originalität, die tiefe Charakterentwicklung und die philosophischen Ideen loben, kritisieren andere die Prämisse und die vermeintliche Misandrie.
Vorteile:⬤ Originelle und fesselnde Ideen mit komplexen Charakteren.
⬤ Denkanstoßende Erforschung von Geschlechterrollen und gesellschaftlichen Strukturen.
⬤ Fesselnde Handlung mit Wendungen und tiefgründigen Themen.
⬤ Literarische Qualität mit einem umfangreichen Wortschatz.
⬤ Die Fähigkeit, Diskussionen über ernste gesellschaftliche Themen anzuregen.
⬤ Einige Leser finden die Prämisse, dass männliche Eigenschaften mit Gewalt verbunden sind, problematisch oder unrealistisch.
⬤ Kritik an unterentwickelten Erklärungen für bestimmte Aspekte, wie z. B. übersinnliche Fähigkeiten.
⬤ Unausgewogenheit bei der Darstellung von Charakteren, wobei weibliche Charaktere im Allgemeinen fähiger sind, während männliche Charaktere oft negativ dargestellt werden.
⬤ Einige fanden die Gesellschaftsstruktur und die Vorstellungen von selektiver Zucht unglaubwürdig.
⬤ Engagierte Leser waren der Meinung, dass die Erzählung manchmal zu plump sein könnte.
(basierend auf 211 Leserbewertungen)
Gate to Women's Country
Teppers bisher bester Roman spielt in einer feministischen Dystopie nach dem Holocaust, in der es nur zwei politische Alternativen gibt: eine repressive polygame Sekte, die sich durch Inzucht langsam selbst zerstört, und die matriarchalische Diktatur namens Women's Country.
In dem verzweifelten Bemühen, einen weiteren Weltkrieg zu verhindern, haben die Frauen die meisten Männer in geschlossene Militärgarnisonen ausgesondert und alle anderen Funktionen in der Regierung, der Industrie, der Landwirtschaft, der Wissenschaft und der Bildung selbst in die Hand genommen. Die sich daraus ergebenden vielfältigen Aufgaben werden im Leben von Stavia dargestellt, von der träumenden 10-Jährigen bis zu ihrer Reife als Ärztin, Mutter und Mitglied des Frauenrates von Marthatown.
Wie in den Büchern der Awakeners-Reihe von Tepper werden die starren sozialen Systeme durch die Stimmen individueller Erfahrungen und, hier, durch eine fantasievolle Umarbeitung der Trojanischen Frau, die sich durch den Text zieht, gemildert. Ein lohnender und anspruchsvoller Roman, den man wegen seiner provokanten Ideen schätzen sollte.