
Wearing the Cheongsam: Dress and Culture in a Chinese Diaspora
Die Assoziationen zwischen dem Cheongsam-Kleid und der chinesischen kulturellen Identität sind bekannt, aber welche Bedeutung hat der Cheongsam für die Mitglieder der chinesischen Diaspora? In einer Studie, die auf Berichten über das Tragen aus erster Hand beruht, untersucht Cheryl Sim die Praktiken und Erfahrungen von Frauen in Kanada, einer wichtigen chinesischen Diaspora, und führt die erste eingehende Studie über den Cheongsam unter diesem kritischen Gesichtspunkt durch.
In 20 Interviews sowie in persönlichen Reflexionen über die eigenen Trageerfahrungen der Autorin werden u. a. folgende Fragen untersucht: Gibt es den Wunsch, den Cheongsam wiederzugewinnen oder sich anzueignen? Besteht die Gefahr, dass dieser Wunsch die Stereotypen über asiatische Frauen aufrechterhält? Untergräbt er die Identifikation mit dem eigenen Gastland? Kann man durch Kleidung Zugang zu ausgelöschten Traditionen finden? Und wie interagiert das Tragen des Cheongsam mit dem männlichen Blick? Indem sie Gefühle von Abscheu und Anziehung offenbart, verbindet Sim persönliche Geschichten mit einer maßgeblichen Anwendung theoretischer Rahmenwerke wie Feminismus, Postkolonialismus und Autoethnographie.
Indem sie Themen wie Erbe, ethnische Identität, Authentizität, Nationalismus, Patriarchat und Assimilation behandelt, zeigt Sim, dass die Bedeutung des Cheongsams vielfältig ist. Dieses gut lesbare, aber wissenschaftlich fundierte Buch ist der Einstieg in die Diskussion über chinesische Kleidung und Diaspora.