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Hermann Becks Buch „Die verhängnisvolle Allianz: Deutsche Konservative und Nazis 1933“ analysiert die komplexen Beziehungen zwischen der Deutschnationalen Volkspartei (DNVP) und den Nazis während ihres Aufstiegs zur Macht zwischen Januar und Juli 1933. Das Buch argumentiert, dass das Bündnis ein entscheidender Faktor war, der es den Nazis ermöglichte, die Kontrolle zu erlangen und die DNVP zu eliminieren, und zeigt die gespannte Dynamik der Macht und der gegenseitigen Verachtung innerhalb dieses Bündnisses auf.
Vorteile:Das Buch konzentriert sich auf einen bestimmten Zeitraum des Aufstiegs der Nazis und bietet eine neue Perspektive auf die politischen Allianzen, die ihren Aufstieg ermöglichten. Beck argumentiert wirkungsvoll für die Bedeutung des Bündnisses der DNVP mit den Nazis und zeigt gleichzeitig die ideologischen und taktischen Unterschiede zwischen den beiden Parteien auf. Die Studie beleuchtet auch die übersehene Gewalt, die die Nazis gegen ihre ehemaligen Verbündeten ausübten, und leistet damit einen wichtigen Beitrag zum Diskurs über den Aufstieg der Nazis.
Nachteile:Einige Leser könnten die Detailtiefe der DNVP-internen Konflikte und des historischen Kontextes als zu kompliziert empfinden, was von der Haupterzählung ablenken könnte. Außerdem ist Becks Analyse zwar überzeugend, unterschätzt aber möglicherweise die breiteren gesellschaftlichen Faktoren, die die Entstehung des NS-Regimes ermöglichten.
(basierend auf 1 Leserbewertungen)
The Fateful Alliance: German Conservatives and Nazis in 1933: The Machtergreifung in a New Light
Am 30.
Januar 1933 bildete die konservative Deutschnationale Volkspartei (DNVP) von Alfred Hugenberg eine Koalitionsregierung mit der NSDAP und ermöglichte so Hitler den Eintritt in die Kanzlerschaft. Dieses Buch analysiert detailliert das komplizierte Verhältnis zwischen Konservativen und Nationalsozialisten und bietet eine Neuinterpretation der nationalsozialistischen Machtergreifung - der entscheidenden Monate zwischen dem 30.
Januar und dem 14. Juli 1933. Die Machtergreifung wird hier als eine Periode allgegenwärtiger Gewalt und Gesetzlosigkeit mit unaufhörlichen Konflikten zwischen Nazis und Deutschnationalen und Nazi-Angriffen auf das konservative Burgertum charakterisiert, was weit von der traditionellen Darstellung der Machtergreifung als relativ unblutige, praktisch sterile Machtübernahme durch einen riesigen unpersönlichen Apparat, der einem anderen die Kontrolle entreißt, entfernt ist.
Der Autor untersucht den revolutionären Charakter der nationalsozialistischen Machtergreifung, die Angriffe der Nationalsozialisten auf das konservative Burgertum und seine Werte sowie die Vereinnahmung konservativer Symbole der Staatsmacht durch den Nationalsozialismus für radikal neue Ziele. Dabei geht er der Frage nach, warum die DNVP daran mitschuldig war und paradoxerweise an der Aushöhlung der Grundlagen ihrer eigenen Prinzipien und Stützpfeiler beteiligt war.