Bewertung:

Das Buch hat wegen seines fesselnden Schreibstils und der aufschlussreichen Analyse historischer Ereignisse positive Kritiken erhalten. Es hebt die Bedeutung des Lernens aus der Geschichte hervor und untersucht verschiedene Aspekte, wie die Rolle der evangelischen Kirche während des Holocausts. Die Rezensenten schätzen die gründliche Recherche und die Qualität der Produktion des Buches.
Vorteile:⬤ Leicht zu lesen und interessant
⬤ betont das Lernen aus der Geschichte
⬤ gründlich recherchiert
⬤ gut geschrieben
⬤ aufschlussreiche Diskussion über die protestantische Kirche
⬤ gute Produktionsqualität (Schriftgröße, enthaltenes Lesezeichen)
⬤ hohe Erwartungen an das Publikumsinteresse.
In den Rezensionen wurden keine spezifischen Nachteile erwähnt, aber es wurde ein starker Schwerpunkt auf die Mitschuld der Deutschen gelegt, was für einige Leser ein heikles Thema sein könnte.
(basierend auf 3 Leserbewertungen)
Before the Holocaust: Antisemitic Violence and the Reaction of German Elites and Institutions During the Nazi Takeover
Mit der Machtübernahme der Nationalsozialisten im Jahr 1933 begannen antisemitische Gewalttaten zuzunehmen.
Während die bisherige historische Forschung davon ausging, dass diese Gewalt erst viel später stattfand, konterkariert Hermann Beck dies, indem er auf Quellen aus zwanzig deutschen Archiven zurückgreift und sich auf diese frühe Gewalt sowie auf die Reaktion der deutschen Institutionen und der Eliten, die sie leiteten, konzentriert.
Vor dem Holocaust untersucht die antisemitische Gewalt in dieser Zeit - von Boykott, gewalttätigen Übergriffen, Raub, Erpressung, Entführungen und demütigenden "Prangermärschen" bis hin zu schweren Körperverletzungen und Mord -, die bisher nicht angemessen gewürdigt wurde. Beck analysiert dann die Reaktionen derjenigen Institutionen, die noch die Möglichkeit hatten, gegen die nationalsozialistischen Angriffe und Gesetzesmaßnahmen zu protestieren - die evangelische Kirche, die katholische Kirche, die Bürokratien und Hitlers konservativer Koalitionspartner, die DNVP - sowie die Denkweise der Eliten, die sie anführten, um ihre verschiedenen Reaktionen auf die eklatanten antisemitischen Übergriffe zu ermitteln. Einzelne Proteste gegen gewalttätige Übergriffe, den April-Boykott und die nationalsozialistischen Gesetzesmaßnahmen waren bereits im März und April 1933 gefährlich, aber die etablierten Institutionen des deutschen Staates und der Gesellschaft waren immer noch in der Lage, ihre Bedenken zu äußern und Einwände vorzubringen. Dadurch hätten sie eine Radikalisierung verhindern oder zumindest hinauszögern können, die schließlich zum Pogrom führte.
Schließlich führte dies zum Pogrom von 1938 (Kristallnacht) und zum Holocaust.