Bewertung:

Insgesamt bietet das Buch wesentliche Einsichten sowohl für Führungskräfte in der Bildung als auch in der Religion, indem es die Bedeutung von moralischem Wissen und dessen Verlust in der heutigen Gesellschaft hervorhebt. Es stellt zwar komplexe philosophische Ideen vor, bietet aber auch wertvolle Überlegungen zur Beziehung zwischen Spiritualität, Moral und Führung.
Vorteile:Das Buch enthält tiefgreifende Einsichten, insbesondere in Bezug auf die Überschneidung von Spiritualität und Führung. Es wird als wertvoll für das Verständnis des moralischen Charakters angesehen und fordert die Leser auf, über ihre eigenen Überzeugungen nachzudenken. Viele Leser finden Dallas Willards philosophischen Ansatz trotz der Komplexität seiner Argumente aufschlussreich und letztlich lohnend.
Nachteile:Das Buch ist nicht leicht zu lesen und kann aufgrund seiner philosophischen Tiefe manchmal schwer zu verstehen sein. Manche Leser finden Teile des Textes verwirrend oder schlecht gegliedert, was es schwierig macht, bestimmten Argumenten zu folgen.
(basierend auf 4 Leserbewertungen)
The Disappearance of Moral Knowledge
Basierend auf einem unvollendeten Manuskript des verstorbenen Philosophen Dallas Willard wird in diesem Buch die These vertreten, dass sich im 20. Jahrhundert die westlichen Überzeugungen und Einstellungen zur Möglichkeit moralischen Wissens massiv verändert haben, so dass das Wissen über das moralische Leben und seine Führung nicht mehr routinemäßig von den sozialen Institutionen zur Verfügung gestellt wird, die lange Zeit als dafür verantwortlich galten.
In diesem Sinne ist moralisches Wissen - als eine öffentlich verfügbare Ressource für das Leben - verschwunden. Anhand eines detaillierten Überblicks über die wichtigsten Entwicklungen in der ethischen Theorie vom späten 19. bis zum späten 20.
Jahrhundert erläutert Willard die Rolle der Philosophie bei diesem Wandel.
Indem er auf die Unzulänglichkeiten dieser Entwicklungen hinweist, zeigt er, dass der Wandel nicht das Ergebnis rationaler Argumente oder Entdeckungen war, sondern größtenteils auf arationale soziale Kräfte zurückzuführen ist - mit anderen Worten: Es gab keinen guten Grund für das Verschwinden moralischen Wissens. The Disappearance of Moral Knowledge ist ein einzigartiger Beitrag zur Literatur über die Geschichte der Ethik und der sozialen Moral.
Der Überblick über die historischen Arbeiten zum moralischen Wissen umfasst ein breites Spektrum von Denkern wie T. H. Green, G.
E. Moore, Charles L. Stevenson, John Rawls und Alasdair MacIntyre.
Vor allem aber schließt das Buch mit einem neuartigen Vorschlag, wie wir moralisches Wissen zurückgewinnen können, der sich am phänomenologischen Ansatz von Knud Logstrup und Emmanuel Levinas orientiert. Dieses Buch, das von drei von Willards ehemaligen Doktoranden herausgegeben und schließlich vervollständigt wurde, markiert den Höhepunkt von Willards Projekt, eine sichere Wissensbasis für das moralische Leben zu finden.