Bewertung:

Das Buch „Das verschwundene Königreich“ von James Charles Roy ist eine gelungene Mischung aus Reisebericht und Geschichte, die sich auf die reiche und turbulente Geschichte Preußens konzentriert. Es fesselt die Leser mit Interviews von Überlebenden des Zweiten Weltkriegs und bietet neben dem historischen Kontext auch persönliche Einblicke. Während einige Leser die Erzählung fesselnd und informativ fanden, kritisierten andere die oberflächliche Behandlung bestimmter Themen und die Voreingenommenheit gegenüber benachbarten ethnischen Gruppen.
Vorteile:Beeindruckender Schreibstil mit einer fesselnden Erzählung.
Nachteile:Reichhaltige Mischung aus Geschichte, Reisen und persönlichen Interviews mit Überlebenden.
(basierend auf 38 Leserbewertungen)
The Vanished Kingdom: Travels Through the History of Prussia
Zweimal in diesem Jahrhundert hat Deutschland Kriege von ungeahntem Terror und Zerstörung angezettelt. In beiden Fällen war die Verteidigung des "preußischen" Reiches, des deutschen Vaterlandes, der vermeintliche und verleumdete Täter.
Nur wenige wissen heute genau, was "Preußen" bedeutet, weder geografisch noch nationalistisch, aber sie würden auch nicht die psychische Resonanz dieses Wortes leugnen. Für die meisten bedeutet es ungezügelte Aggression, das Bild des gänseschreitenden Junkers. Doch was einst Preußen war, ist heute ein bedeutender Teil Osteuropas, eine umkämpfte Heimat, die zuerst von christlichen Rittern des Deutschen Ordens erobert wurde.
Seit Jahrhunderten ist sein Gebiet von Kriegen durchzogen und durch Stacheldraht geteilt. In der letzten Katastrophe von 1945 flohen fast zwei Millionen deutsche Flüchtlinge aus der Region, als die russischen Armeen die Ostfront durchbrachen - vielleicht die größte Vertreibung einer Zivilbevölkerung zu irgendeinem Zeitpunkt während des Zweiten Weltkriegs. Die Berliner Mauer ist heute nur noch eine Erinnerung, und die Sowjetunion befindet sich in einem Zustand des Zusammenbruchs, aber diese Geographie ist nach wie vor in Trümmern.
Moderne Reisende können nun zum ersten Mal seit Jahrzehnten mit eigenen Augen sehen und darüber nachdenken, was Preußen wirklich war und heute ist. James Charles Roy und Amos Elon, zwei für ihre Neugierde bekannte Schriftsteller, haben sich selbst auf die Suche nach den Trümmern gemacht. Sie vermischen Beobachtungen aus der Gegenwart mit bewegenden Vignetten aus der deutschen und preußischen Vergangenheit und zeichnen so ein Porträt des Europas, das wir heute kennen.
Die Geschichte ist gewürzt mit Interviews und Erinnerungen, unvergesslich in ihrer Traurigkeit, von Menschen, die auf ein Leben zurückblicken, das nun vorbei ist, ein Leben voller Unruhen und Herzschmerz, Erinnerungen, die sowohl liebevoll als auch tragisch sind. Das Endergebnis: ein viel tieferes Verständnis für die zerrissenen Länder des heutigen Osteuropas.