Das verwaltete Herz: Die Kommerzialisierung des menschlichen Gefühls

Bewertung:   (4,5 von 5)

Das verwaltete Herz: Die Kommerzialisierung des menschlichen Gefühls (Russell Hochschild Arlie)

Leserbewertungen

Zusammenfassung:

Hochschilds Buch untersucht das Konzept der emotionalen Arbeit, zeigt seine Relevanz in der Dienstleistungsbranche auf und veranschaulicht die Entfremdung, die Arbeitnehmer selbst in nicht-industriellen Umgebungen erfahren. Das Buch wird weithin als aufschlussreich und grundlegend für Studenten und Fachleute der Soziologie und des Organisationsverhaltens anerkannt. Es stützt sich auf solide Forschungsergebnisse, wird aber wegen einiger ideologischer Vorurteile kritisiert.

Vorteile:

Das Buch bietet eine tiefgreifende und aufschlussreiche Analyse der emotionalen Arbeit, insbesondere im Dienstleistungssektor. Es ist gut recherchiert, fesselnd und wichtig für das Verständnis der Soziologie der Arbeit und der Emotionen. Viele Leser fanden den Text schön und den Inhalt informativ. Das Buch gilt als Klassiker und als Pflichtlektüre für alle, die sich mit Sozialwissenschaften, insbesondere mit Psychologie und Organisationsverhalten beschäftigen.

Nachteile:

Einige Leser merkten an, dass sich das Buch stark auf die Luftfahrtindustrie konzentriert, was seine Anwendbarkeit möglicherweise einschränkt. Es werden ideologische Tiraden erwähnt, die einige als störend empfanden, und einige meinten, es fehle eine moderne Perspektive auf die emotionale Arbeit von heute. Kritiker wiesen auch darauf hin, dass das Buch die komplexe Natur der Emotionen zu sehr vereinfachen könnte.

(basierend auf 20 Leserbewertungen)

Originaltitel:

The Managed Heart: Commercialization of Human Feeling

Inhalt des Buches:

Im Privatleben versuchen wir, Liebe, Neid und Wut durch tiefes Handeln oder Emotionsarbeit hervorzurufen oder zu unterdrücken, so wie wir unsere äußeren Gefühlsäußerungen durch oberflächliches Handeln steuern. Bei dem Versuch, eine Kluft zwischen dem, was wir fühlen, und dem, was wir fühlen sollten, zu überbrücken, lassen wir uns von Gefühlsregeln darüber leiten, was wir anderen in einer bestimmten Situation schuldig sind. Auf der Grundlage unseres privaten gegenseitigen Verständnisses von Gefühlsregeln tauschen wir Geschenke aus, um unsere Gefühle zu steuern. Wir verbeugen uns voreinander nicht einfach aus der Hüfte, sondern aus dem Herzen.

Doch was geschieht, wenn Emotionsarbeit, Gefühlsregeln und das Geschenk des Austauschs in die öffentliche Arbeitswelt eingeführt werden? Auf der Suche nach der Antwort nimmt Arlie Russell Hochschild zwei Gruppen von Arbeitnehmern mit Publikumsverkehr unter die Lupe: Flugbegleiter und Geldeintreiber. Die Aufgabe des Flugbegleiters besteht darin, eine Dienstleistung zu erbringen und weitere Nachfrage danach zu schaffen, den Status des Kunden aufzuwerten und netter als natürlich zu sein. Die Aufgabe des Inkassobeamten besteht darin, die Dienstleistung einzutreiben und, falls nötig, den Status des Kunden zu senken, indem er mehr als natürlich ist. Zwischen diesen beiden Extremen liegen etwa ein Drittel der amerikanischen Männer und die Hälfte der amerikanischen Frauen in Berufen, die viel emotionale Arbeit erfordern. In vielen dieser Berufe sind sie darauf trainiert, Gefühlsregeln und Techniken des Emotionsmanagements zu akzeptieren, die dem kommerziellen Zweck des Unternehmens dienen.

So wie wir emotionale Arbeit selten erkannt oder verstanden haben, haben wir auch ihre Kosten für diejenigen, die sie beruflich ausüben, nicht zu schätzen gewusst. Wie ein körperlich arbeitender Mensch, der sich von dem entfremdet, was er herstellt, kann sich ein emotional arbeitender Mensch, z. B. eine Flugbegleiterin, nicht nur von ihren eigenen Gefühlsäußerungen entfremden (ihr Lächeln ist nicht ihr Lächeln), sondern auch von dem, was sie tatsächlich fühlt (ihre gesteuerte Freundlichkeit). Diese Entfremdung ist zwar ein wertvoller Schutz gegen Stress, aber auch ein wichtiges berufliches Risiko, denn über unsere Gefühle sind wir mit unseren Mitmenschen verbunden.

Auf der Grundlage dieses Buches wurde Hochschild in Key Sociological Thinkers, herausgegeben von Rob Stones, vorgestellt. Dieses Buch wurde außerdem 1983 mit dem Charles Cooley Award der American Sociological Association ausgezeichnet und erhielt eine lobende Erwähnung für den C. Wright Mills Award.

Weitere Daten des Buches:

ISBN:9780520272941
Autor:
Verlag:
Einband:Taschenbuch
Erscheinungsjahr:2012
Seitenzahl:352

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