Bewertung:

Patrick Cockburns „Das Zeitalter des Dschihad“ bietet einen persönlichen und journalistischen Bericht über die Unruhen im Nahen Osten von 2001 bis 2016. Das Buch bietet eine detaillierte Perspektive auf die Ursachen und Auswirkungen von Konflikten und konzentriert sich insbesondere auf die Folgen der Irak-Invasion und den Aufstieg von ISIS. Während es für seine Vor-Ort-Berichterstattung und seine emotionale Tiefe gelobt wird, wurde es für seinen Mangel an umfassender Analyse und eine überwiegend negative Sicht auf die westliche Beteiligung kritisiert.
Vorteile:⬤ Detaillierte und persönliche Darstellung des Krieges im Nahen Osten, die eine einzigartige Perspektive von jemandem bietet, der vor Ort war.
⬤ Emotionale und bewegende Erzählungen, die das durch den Konflikt verursachte menschliche Leid hervorheben.
⬤ Umfassende Dokumentation der Ereignisse rund um den Aufstieg von ISIS und sektiererische Gewalt.
⬤ Empfehlenswert wegen seines fundierten Wissens und seiner aufschlussreichen Beobachtungen über die regionale Dynamik.
⬤ Zugänglicher Schreibstil, der komplexe Themen verständlich macht.
⬤ Fehlt ein zusammenhängender analytischer Rahmen, wirkt oft eher wie eine Sammlung von Tagebucheinträgen als eine strukturierte Erzählung.
⬤ Kritik an der übermäßig negativen Darstellung westlicher Maßnahmen ohne ausreichende Würdigung positiver Beiträge.
⬤ Sich wiederholende Inhalte, wobei einige Geschichten mehrfach erzählt werden.
⬤ Einige Leser wünschen sich eine ausführlichere Analyse und eine bessere Verbindung zwischen den behandelten Ereignissen.
(basierend auf 31 Leserbewertungen)
The Age of Jihad: Islamic State and the Great War for the Middle East
Vom preisgekrönten Autor von The Rise of Islamic State, der grundlegenden Geschichte des Zerfalls des Nahen Ostens
Das Zeitalter des Dschihad zeigt die Wirren des heutigen Nahen Ostens und die verheerende Rolle, die der Westen in der Region von 2001 bis heute gespielt hat. Beginnend mit der US-geführten Invasion in Afghanistan erforscht Cockburn den gewaltigen geopolitischen Konflikt zwischen Sunniten und Schiiten, der den Krieg gegen den Terror, die westlichen Militärinterventionen, die Entwicklung des Aufstands, die Bürgerkriege in Jemen, Libyen und Syrien, den Arabischen Frühling, den Sturz regionaler Diktatoren und den Aufstieg des Islamischen Staates prägt.
Wie Cockburn in fesselnder Ausführlichkeit zeigt, ist der Islamische Staat in Syrien nicht im Gefolge des Arabischen Frühlings entstanden, wie es die gängige Meinung besagt. Die Organisation wuchs über mehrere Jahre im besetzten Irak heran, bevor sie so weit wuchs, dass sie die Stabilität der gesamten Region bedrohen kann. Cockburn war der erste westliche Journalist, der vor den vom Islamischen Staat ausgehenden Gefahren warnte. Seine Originalität und sein Weitblick machen The Age of Jihad zur bisher gründlichsten Analyse der regionalen Krise im Nahen Osten.