
The Interplay of the Oral and the Written in Chinese Popular Literature
Obwohl die Wechselbeziehung zwischen mündlichen (oder darstellenden) und schriftlichen Traditionen in der chinesischen Volksliteratur ein Thema ist, das praktisch jeden betrifft, der chinesische Literatur liest oder lehrt, wurde es überraschenderweise noch nie in einem wissenschaftlichen Forum angemessen behandelt. Schon allein deshalb ist dieser Band besonders wichtig und verdient es, von Wissenschaftlern und Studenten auf diesem Gebiet ernsthaft in Betracht gezogen zu werden.
Mit Themen, die von der volkstümlichen Belletristik der Ming-Zeit über populäre Drucke bis hin zu zeitgenössischen Erzählungen und Volksballaden reichen, untersucht dieser Band das Zusammenspiel von mündlichen und schriftlichen Traditionen in China aus interdisziplinärer Perspektive. Literaturkritik, linguistische Analyse, Feldforschung, Volkskunde und die Erforschung visueller Quellen bringen wichtige Perspektiven auf zentrale Fragen zum Vorschein. Sie erforschen die Traditionen des professionellen Geschichtenerzählens und der populären Unterhaltungsliteratur in China, bieten Untersuchungen zu neuem Material und geben erstaunliche Antworten auf alte Kontroversen.
Die Aufsätze in diesem Band gehen über die einfache Unterscheidung zwischen mündlich und schriftlich hinaus und fragen nicht, ob ein Text eine Beziehung zur mündlichen Tradition aufweist, sondern wie und in welchem Ausmaß. Die von Experten verfassten Aufsätze sind hochwissenschaftliche und analytische Abhandlungen zu diesen Themen.
Durch ihr detailliertes Wissen über die chinesische Mündlichkeit in der Aufführung oder ihre Kenntnis der lebendigen Traditionen aus erster Hand liefern sie neue Einsichten für das Verständnis des Zusammenspiels von Mündlichkeit und Schriftlichkeit. Insgesamt ist dieser gut redigierte und gut geschriebene Band ein ausgezeichneter Beitrag zur Literatur in diesem Bereich.