Bewertung:

Das Buch „Your Face in Mine“ von Jess Row erforscht komplexe Themen rund um rassische Identität und Geschlechtsumwandlung durch die Erfahrungen des Protagonisten Kelly und seines Highschool-Freundes Martin, der sich einer dramatischen Umwandlung von weiß zu schwarz unterzieht. Die Erzählung wirft zwar interessante Fragen zur Identität auf, aber viele Leser finden, dass es ihr an einer ansprechenden Charakterentwicklung und einem Handlungsverlauf mangelt, was zu gemischten Kritiken hinsichtlich der Ausführung und Lesbarkeit führt.
Vorteile:Beschäftigt sich mit herausfordernden und zum Nachdenken anregenden Themen über Ethnie und Identität.
Nachteile:Schöne Prosa und gekonnter Schreibstil von Jess Row, mit teilweise starker Charakterentwicklung.
(basierend auf 47 Leserbewertungen)
Your Face in Mine
Ein viel gelobter junger Autor legt einen gewagten, ehrgeizigen Roman über Identität und Ethnie im Zeitalter der Globalisierung vor.
Eines Nachmittags, kurz nachdem Kelly Thorndike in seine Heimatstadt Baltimore zurückgekehrt ist, spricht ihn ein afroamerikanischer Mann an, den er nicht kennt. Zu Kellys Entsetzen gibt sich der Mann als Martin zu erkennen, der in der High School einer von Kellys engsten Freunden war - und, vor seinem Verschwinden vor fast zwanzig Jahren, weiß und jüdisch. Martin erzählt dann eine erstaunliche Geschichte: Nachdem er jahrelang in die schwarze Kultur eingetaucht war, hat er sich von einem plastischen Chirurgen einer „Rassenumwandlungschirurgie“ unterzogen, bei der seine Haare, seine Haut und seine Physiognomie verändert wurden, damit er als Afroamerikaner durchgehen kann. Ohne Wissen seiner Familie oder seiner Freunde aus der Kindheit hat Martin seitdem ein neues Leben geführt.
Jetzt kann Martin seine Identität nicht länger geheim halten und möchte, dass Kelly ihm dabei hilft, eine Kontroverse zu entfachen, die dazu beiträgt, die Operation zur Geschlechtsumwandlung in der Welt bekannt zu machen. Your Face in Mine“ ist ein brillanter Roman über kulturelle und rassische Entfremdung und über das Wesen der Zugehörigkeit in einer Welt, in der Identität ein Stigma oder eine lukrative Marke sein kann, und regt zum Nachdenken an.