Bewertung:

Das Buch bietet eine umfassende Analyse der Bedrohungen für Demokratie und Liberalismus im Laufe der Geschichte und zeigt auf, wie aktuelle autokratische Führer ihre Strategien aus historischen Präzedenzfällen ableiten. Es unterstreicht die Bedeutung starker Institutionen und der Gleichheit, um den Aufstieg des Autoritarismus zu verhindern, und stellt gleichzeitig verschiedene Verteidigungsmöglichkeiten gegen Illiberalismus vor. Der akademische Ton des Buches kann jedoch für Gelegenheitsleser eine Herausforderung darstellen.
Vorteile:Das Buch enthält viele aufschlussreiche Analysen zu Demokratie und Liberalismus, die sowohl historische als auch aktuelle Zusammenhänge behandeln. Es bietet wertvolle Schutzmaßnahmen gegen Autoritarismus und erörtert wesentliche gesellschaftliche Strukturen wie starke Institutionen und Rechtsstaatlichkeit. Die Vorschläge zur Verbesserung politischer Systeme und zur Beseitigung von Ungleichheit regen zum Nachdenken an.
Nachteile:Der Schreibstil ist komplex und auf ein akademisches Publikum ausgerichtet, was es dem Durchschnittsleser erschweren könnte, sich voll und ganz auf die Materie einzulassen. Einige Vorschläge, wie das universelle Grundeinkommen, werden im Vergleich zu anderen als weniger überzeugend angesehen.
(basierend auf 1 Leserbewertungen)
Democracy Against Liberalism: Its Rise and Fall
Es sollte niemanden überraschen, dass Demokratien auf gefährliche Weise illiberal werden können; in der Tat war dies eine der klassischen Kritiken an den antiken Demokratien. Handelt es sich bei der gegenwärtigen Gegenbewegung gegen die liberale Demokratie lediglich um die gleiche alte Geschichte, oder sind wir Zeugen von etwas noch nie Dagewesenem?
In diesem geistreichen und fesselnden Buch argumentiert Aviezer Tucker, dass das gegenwärtige Wiederaufleben des autoritären Populismus das historisch Vertraute mit neuen Technologien zu einer höchst instabilen und ansteckenden neuen Synthese verbindet, die grundlegende liberale Normen bedroht, von der Pressefreiheit bis hin zu unabhängigen Gerichten. Er untersucht, wie die Wirtschaftskrise die soziale Mobilität blockiert und dadurch die dunklen, schlafenden politischen Leidenschaften geweckt hat, die von Demagogen wie Orban und Trump ausgenutzt werden. Er argumentiert, dass diesem Abgleiten in eine "neo-illiberale Demokratie" entgegengewirkt werden kann, wenn wir hartnäckig einen "Liberalismus ohne Nostalgie" wiederherstellen, der politische Maßnahmen einführt, die populistische Leidenschaften dämpfen und liberale institutionelle Barrieren gegen sie stärken können.
Leser, die sich für aktuelle Themen, Sozialwissenschaften, Geschichte sowie politische und soziale Theorie interessieren, werden Aviezer Tuckers originelle theoretische und historische Analyse prägnant, innovativ und unterhaltsam finden.