Bewertung:

Das Buch bietet eine kritische Analyse der Repräsentationsprobleme, mit denen verschiedene Randgruppen konfrontiert sind, wobei der Schwerpunkt auf den Perspektiven der amerikanischen Ureinwohner, der Chicana/o und der mexikanischen Einwanderer liegt. Es bietet einen transdisziplinären Ansatz, der historische und zeitgenössische Quellen integriert, um die vorherrschenden Narrative zu hinterfragen und ein tieferes Verständnis dieser Kulturen zu fördern.
Vorteile:Das Buch ist wegen seiner rigorosen und progressiven Analyse der Selbstdarstellung sehr zu empfehlen. Es kombiniert verschiedene Methoden und bietet neue Einblicke in die postkolonialen Studien. Es füllt eine entscheidende Lücke im Verständnis marginalisierter Stimmen und ist für akademische Einrichtungen wie Graduierten-Seminare nützlich.
Nachteile:Manche Leser könnten den kritischen Ansatz des Buches als Herausforderung empfinden, wenn sie mit den diskutierten Konzepten nicht vertraut sind. Außerdem könnte es für Leser, die eine einfachere Darstellung suchen, als zu akademisch angesehen werden.
(basierend auf 3 Leserbewertungen)
Disrupting Savagism: Intersecting Chicana/o, Mexican Immigrant, and Native American Struggles for Self-Representation
Der koloniale Diskurs in den Vereinigten Staaten neigt dazu, nicht nur die amerikanischen Ureinwohner, sondern auch mexikanische Einwanderer, indigene Völker in Mexiko und Chicanas/os zu kriminalisieren, zu pathologisieren und als Wilde darzustellen. Während sich die postkolonialen Studien der letzten Jahrzehnte darauf konzentriert haben, wie diese Ethnien von anderen konstruiert wurden, zeigt Disrupting Savagism, wie jede Gruppe ihrerseits aktiv versucht hat, für sich selbst einen sozialen und textlichen Raum zu schaffen, in dem bestimmte negative vorherrschende Diskurse neutralisiert und unwirksam gemacht werden.
Arturo J. Aldama stellt zunächst eine Genealogie des Begriffs "Wilde" vor, wobei er insbesondere auf die Arbeiten des amerikanischen Ethnologen Lewis Henry Morgan und eine Debatte zwischen Juan Gins de Seplveda und Bartolom de las Casas aus dem 16. Jahrhundert eingeht. Anschließend wendet sich Aldama zeitgenössischen Erzählungen zu und untersucht Ethnografie, Belletristik, Autobiografie und Film, um die historischen Ideologien und ethnischen Perspektiven zu beleuchten, die im Laufe der Jahrhunderte zur Identitätsbildung beigetragen haben. Zu diesen Werken gehören der Anthropologe Manuel Gamio's The Mexican Immigrant: His Life Story, Ceremony von Leslie Marmon Silko, Borderlands/La Frontera von Gloria Anzalda und der Film Star Maps von Miguel Arteta. Indem Aldama diese unterschiedlichen Genres nutzt, um die komplexe Politik rassifizierter, subalterner, feministischer und diasporischer Identitäten zu untersuchen, enthüllt sie die einzigartige epistemische Logik hybrider und mestizischer/kultureller Produktionen.
Die transkulturelle Perspektive von Disrupting Savagism ist sowohl für Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, die sich mit feministischen postkolonialen Prozessen in den Vereinigten Staaten beschäftigen, als auch für Studierende der Lateinamerika-, Indianer- und Literaturwissenschaften interessant.