Bewertung:
Das Buch „Den Tisch decken“ der Rabbiner Broyde und Pill bietet eine aufschlussreiche Analyse von Rabbi Yechiel Mikhel Epsteins Arukh HaShulchan und untersucht dessen juristische Methodik und historische Bedeutung im jüdischen Recht. Die Autoren gehen detailliert auf die Kontraste zwischen Epsteins unabhängigem Ansatz zur Halacha und dem seiner Zeitgenossen, insbesondere der Mischna Berura, ein und stellen zehn Leitprinzipien heraus, die Epsteins rechtswissenschaftliche Haltung untermauern.
Vorteile:Das Buch ist äußerst informativ und bietet eine gründliche Untersuchung von Rabbi Epsteins Methodik und seinen Beiträgen zum halachischen Diskurs, was es zu einer wertvollen Quelle für Wissenschaftler und Leser macht, die sich für das jüdische Recht interessieren. Das Fachwissen der Autoren als ausgebildete Rabbiner und Juraprofessoren erhöht die Tiefe der Analyse, und ihr Schreibstil ist ansprechend und geeignet, komplexe Konzepte zu verdeutlichen.
Nachteile:Einige Leser könnten das Buch als langatmig und repetitiv empfinden, was den Lesegenuss beeinträchtigen kann. Darüber hinaus äußert der Rezensent den Wunsch nach einer umfassenderen Untersuchung, die mehr Beispiele aus Epsteins verschiedenen Urteilen enthält, die über die besprochenen hinausgehen, und deutet an, dass das Buch von einer umfassenderen Abdeckung seiner Arbeit profitieren könnte.
(basierend auf 2 Leserbewertungen)
Setting the Table: An Introduction to the Jurisprudence of Rabbi Yechiel Mikhel Epstein's Arukh Hashulhan
Eine der grundlegendsten Fragen für jedes Rechtssystem ist die nach der Methodik: Wie interpretiert, analysiert, wägt man ab und wendet eine Fülle von oft konkurrierenden rechtlichen Regeln, Präzedenzfällen, Praktiken, Bräuchen und Traditionen an, um zu endgültigen Feststellungen und praktischen Hinweisen über die richtige, rechtlich vorgeschriebene Vorgehensweise in einer bestimmten Situation zu gelangen. Fragen der juristischen Methodik werfen nicht nur praktische, sondern auch theoretische und philosophische Probleme auf.
Wir erwarten, dass das Recht mehr ist als das willkürliche Ergebnis der persönlichen Präferenzen eines bestimmten Entscheidungsträgers, und deshalb verlangen wir, dass die juristischen Methoden nicht nur praktisch, sondern auch prinzipienfest sind. Diese Fragen sind in religiösen Rechtssystemen besonders akut, da hier nicht nur die Achtung des menschlichen, sondern auch des göttlichen Rechts auf dem Spiel steht. Trotzdem haben die wichtigsten Gelehrten und Kodifizierer der halakhah, des jüdischen Rechts, nur selten ihre eigenen Methoden für prinzipienfeste Rechtsentscheidungen erläutert.
Dieses Buch erklärt die wichtigsten rechtswissenschaftlichen Faktoren, die die halakhische Rechtsprechung von Rabbi Yehiel Mikhel Epstein, dem Autor des Arukh Hashulchan aus dem 20. Jahrhundert, bestimmen - der umfassendsten, bahnbrechendsten und originellsten modernen Neuformulierung des jüdischen Rechts seit Maimonides.
Auf der Grundlage einer umfassenden Überprüfung von Hunderten von Urteilen aus dem Orach Chaim-Abschnitt des Arukh Hashulchan werden in dem Buch zehn halachische Kernprinzipien herausgearbeitet und erläutert, die Rabbi Epsteins halachische Entscheidungsfindung beflügeln. Dabei vergleicht es die Methodik des Arukh Hashulchan mit derjenigen der Mischna Berura.
Dieses Buch wird jedem Leser helfen, wichtige methodologische Fragen sowohl in der jüdischen als auch in der allgemeinen Rechtswissenschaft zu verstehen.
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Letzte Änderung: 2024.11.13 22:11 (GMT)