Bewertung:

Das Buch stellt eine gewagte und theoretische Erforschung der Depression durch eine Mischung aus Memoiren und Wissenschaft dar. Cvetkovich stellt traditionelle akademische Sichtweisen in Frage und bietet praktische Einsichten für Leser, die mit Depressionen zu kämpfen haben. Das Buch ist fesselnd und verständlich geschrieben und richtet sich vor allem an Studenten und diejenigen, die ein tieferes Verständnis der Krankheit in einem soziopolitischen Kontext suchen.
Vorteile:⬤ Gewagte und ehrliche Erzählung
⬤ Aufschlussreich und wissenschaftlich fundiert
⬤ Einzigartige Mischung aus Memoiren und Wissenschaft
⬤ Praktische Ratschläge und nachvollziehbare Inhalte
⬤ Schön geschrieben und leicht verständlich
⬤ Denkanstoßende Perspektive auf gesellschaftliche Einflüsse auf Depressionen
⬤ Erzeugt Begeisterung und Mundpropaganda.
⬤ Kann manchmal eine schwierige Lektüre sein
⬤ nicht geeignet für diejenigen, die nach vereinfachten oder marktorientierten Einsichten über Depressionen suchen
⬤ kann für Leser, die mit theoretischen Konzepten nicht vertraut sind, eine Herausforderung sein.
(basierend auf 7 Leserbewertungen)
Depression - A Public Feeling
In Depression: A Public Feeling kombiniert Ann Cvetkovich Memoiren und kritische Essays auf der Suche nach Möglichkeiten, über Depression als kulturelles und politisches Phänomen zu schreiben, das Alternativen zu medizinischen Modellen bietet. Sie beschreibt ihre eigenen Erfahrungen mit dem beruflichen Druck, der kreativen Angst und der politischen Hoffnungslosigkeit, die zu einer intellektuellen Blockade führten, während sie ihre Dissertation abschloss und ihr erstes Buch schrieb.
Aufbauend auf den Erkenntnissen ihrer Memoiren setzt sie sich in ihrem kritischen Essay mit der Idee auseinander, dass das Gefühl, sich schlecht zu fühlen, die gelebte Erfahrung des neoliberalen Kapitalismus darstellt. Cvetkovich schöpft aus einem ungewöhnlichen Archiv, das Berichte über frühchristliche Acedia und spirituelle Verzweiflung, Texte, die die Geschichte der Sklaverei und des Kolonialismus mit ihren gewalttätigen Hinterlassenschaften in der Gegenwart verbinden, und utopische Räume umfasst, die aus lesbisch-feministischen Bastelpraktiken entstanden sind.
Sie selbst versucht, eine queere kulturelle Analyse zu erstellen, die Depression als historische Kategorie, als gefühlte Erfahrung und als Ausgangspunkt für Diskussionen über Theorie, zeitgenössische Kultur und Alltagsleben berücksichtigt. Depression: A Public Feeling zeigt, dass utopische Visionen in alltäglichen Gewohnheiten und Praktiken wie Schreiben und Yoga liegen können, und unterstreicht die zentrale Bedeutung somatischer und gefühlter Erfahrungen für politischen Aktivismus und sozialen Wandel.