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The Sight of Sound: Music, Representation, and the History of the Body
Richard Leppert untersucht kühn die sozialen Bedeutungen von Musik, die nicht nur durch das Hören, sondern auch durch das Sehen von Musik in der Aufführung geprägt wurden. Sein Blick richtet sich auf das nordeuropäische Bürgertum, vor allem in England und den Niederlanden, von 1600 bis 1900.
Sein besonderes Interesse gilt der Beziehung zwischen der Musik und dem menschlichen Körper. Er argumentiert, dass musikalische Praktiken, die stets mit dem Körper verbunden sind, untrennbar mit den vorherrschenden Diskursen über Macht, Wissen, Identität, Begehren und Sexualität verbunden sind.
Mit Hilfe von 100 Abbildungen befasst sich Leppert mit Musik und der Produktion von Rassismus, dem Horten von musikalischen Klängen in einer Kultur der Knappheit, Musikkonsum und der Überwachung von Geschlecht, dem häuslichen Klavier und Frauenfeindlichkeit, Musik und männlicher Angst sowie dem gesellschaftlichen Schweigen über Musik. Seine unerwartete Verknüpfung von Musikwissenschaft und Kunstgeschichte, insbesondere seine originellen Einblicke in die Beziehungen zwischen Musik, visueller Darstellung und der Geschichte des Körpers, sind eine spannende Lektüre für Wissenschaftler, Studenten und alle, die sich für Gesellschaft und Kunst interessieren.