
The Rise of Comparative History
Dieses Buch - der erste Teil eines dreibändigen Überblicks über die vergleichende und transnationale Geschichtsschreibung in Europa - konzentriert sich auf die komplexe Verbindung verschiedener vergleichender methodischer Ansätze mit unterschiedlichen transnationalen und supranationalen Rahmenbedingungen. Dabei werden Maßstäbe von der Universalgeschichte bis hin zu meso-regionalen Perspektiven (z.
B. Balkan, Mitteleuropa usw.) berücksichtigt. In Form eines Readers werden 18 historische Studien vorgestellt, die zwischen 1900 und 1943 entstanden sind.
Die Sammlung beginnt mit den französischen und deutschen Methodendiskussionen um die Jahrhundertwende, die sich aus dem Bestreben ergaben, die Geschichte mit anderen aufkommenden Sozialwissenschaften auf einer vergleichenden methodologischen Basis zu integrieren. Der Band wendet sich dann der Frage des strukturellen und institutionellen Vergleichs zu und greift dabei verschiedene historiografische Versuche auf, einen breiteren (regionalen oder europäischen) Interpretationsrahmen zu entwerfen, um die Rechtssysteme, die Muster der landwirtschaftlichen Produktion und die gemeinsamen ethnografischen und soziokulturellen Merkmale zu bewerten.
Im dritten Teil wird eine Reihe von Texten vorgestellt, die einen supranationalen Forschungsrahmen als Gegenmittel zum nationalen Exklusivismus vorschlagen. Während in Westeuropa der offensichtlichste solche Rahmen paneuropäisch war, war in Ostmitteleuropa die Agenda des Vergleichs meist mit einem meso-regionalen Rahmen verbunden.
Die Studien werden von kurzen kontextuellen Einführungen begleitet, die auch biografische Informationen über die jeweiligen Autoren enthalten.