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The Spell of Hypnos: Sleep and Sleeplessness in Ancient Greek Literature
Für die alten Griechen war der Schlaf eine Wohltat: süß, sanft, honigsüß, balsamisch, sorglos, wie es in der Ilias heißt. Aber der Schlaf war weder einfach noch sicher.
Er konnte unterbrochen werden, oft durch einen Traum. Er konnte Schauplatz eines dramatischen Eingriffs durch einen Gott oder eine Göttin sein. Er konnte den Übergang in einer erzählerischen Beziehung markieren, wie zum Beispiel, wenn Penelope zum ersten Mal seit Wochen glücklich schlummert, während Odysseus ihre Freier aus Rache abschlachtet.
Silvia Montiglios phantasievolle und umfassende Studie zu diesem Thema beleuchtet die verschiedenen Arten, in denen Schriftsteller in der Antike den Schlaf nutzten, um wichtige Aspekte der Handlung und der Charakterentwicklung zu behandeln. Die Autorin zeigt, dass auch die Schlaflosigkeit in der klassischen Literatur eine große Rolle spielt.
Das Schicksal hängt am seidenen Faden, wenn Agamemnon in Iphigenie in Aulis ruhelos und schlaflos umherwandert, während alle anderen um ihn herum weiterdösen. Die Untersuchung wiederkehrender Tropen von Schläfrigkeit und Wachsamkeit in der Ilias, der Odyssee, dem athenischen Drama, der Argonautika und den antiken Romanen von Xenophon, Chariton, Heliodorus und Achilles Tatius ist ein einzigartiger Beitrag zum besseren Verständnis der antiken griechischen Literatur.