Bewertung:

Der Bericht ist ein wunderschön geschriebener historischer Roman, der sich mit dem tragischen Vorfall in der U-Bahn-Station Bethnal Green im Jahr 1943 befasst, bei dem 173 Menschen auf der Suche nach Schutz während des Zweiten Weltkriegs durch ein Gedränge ums Leben kamen. Die Erzählung verbindet persönliche Geschichten mit gesellschaftlichen Überlegungen und konzentriert sich auf die psychologischen Nachwirkungen des Ereignisses, während sich die Zeugen mit Schuldgefühlen und der Suche nach Verantwortlichkeit auseinandersetzen. Die Struktur des Buches wechselt zwischen der Zeit der Tragödie und der Gegenwart, um die langfristigen Auswirkungen auf die Gemeinschaft und die beteiligten Personen zu zeigen.
Vorteile:⬤ Fesselnde und gut recherchierte historische Erzählung.
⬤ Reichhaltige Charakterentwicklung und emotionale Tiefe.
⬤ Eleganter und klarer Schreibstil, der zum Mitfühlen und Nachdenken anregt.
⬤ greift relevante Themen wie Verantwortlichkeit und kollektives Trauma auf.
⬤ Die doppelte Zeitstruktur erhöht die Komplexität der Geschichte.
⬤ Bietet Einblicke in ein weniger bekanntes historisches Ereignis während des Zweiten Weltkriegs.
⬤ Einige Leser fanden die Entwicklung der Charaktere aufgrund der bruchstückhaften Erzählung unzureichend.
⬤ Die kurzen, abgehackten Kapitel könnten den Lesefluss für einige stören.
⬤ Einige Rezensenten waren der Meinung, dass es manchmal schwer war, sich in die Charaktere hineinzuversetzen.
⬤ Die Geschichte könnte sich angesichts der Themen Tragödie und menschliche Natur schwer oder deprimierend anfühlen.
(basierend auf 101 Leserbewertungen)
The Report
Ein atemberaubender Debütroman, der die zivile Katastrophe des Zweiten Weltkriegs auf eindrucksvolle Weise wieder aufleben lässt.
In einer Märznacht 1943 sterben auf den Stufen einer Londoner U-Bahn-Station 173 Menschen in einer Menschenmenge, die Schutz vor einem scheinbar erneuten Luftangriff sucht. Als die verwüstete Nachbarschaft eine Untersuchung fordert, fällt diese Aufgabe dem Richter Laurence Dunne zu.
In diesem wunderschön gestalteten Roman zeichnet Jessica Francis Kane ein lebendiges Porträt von London im Krieg. Bei seinen Ermittlungen stellt Dunne fest, dass die Wahrheit prekär und sogar schädlich ist. Als er Jahrzehnte später gezwungen ist, über seinen Bericht nachzudenken, muss er sich fragen, ob der von ihm gewählte Weg der richtige war. Der Bericht ist ein provokanter Kommentar zu der Art und Weise, wie alle Tragödien in Erinnerung bleiben und ertragen werden.