Der Blick von irgendwoher: Der Mythos der journalistischen Objektivität wird durchbrochen

Bewertung:   (4,4 von 5)

Der Blick von irgendwoher: Der Mythos der journalistischen Objektivität wird durchbrochen (Raven Wallace Lewis)

Leserbewertungen

Zusammenfassung:

Das Buch gibt einen persönlichen und aufschlussreichen Einblick in die Kämpfe von Journalisten mit dem Konzept der Objektivität im Bereich des Journalismus. Es berichtet von den Erfahrungen des Autors, insbesondere von seiner ungerechtfertigten Entlassung bei NPR, und übt Kritik an den herkömmlichen Standards im Journalismus. Während viele Rezensenten das Buch fesselnd und zum Nachdenken anregend fanden, kritisierten andere, dass es an konkreten Lösungen fehle und ideologisch voreingenommen sei.

Vorteile:

Fesselnde persönliche Erzählung, aufschlussreiche Perspektiven auf den Journalismus, spricht relevante Themen in der Medienlandschaft an, ermutigt die Leser, das Konzept der Objektivität zu überdenken.

Nachteile:

Es fehlen konkrete Lösungen für die aufgeworfenen Fragen, es wird als ideologisch voreingenommen wahrgenommen, einige der vorgestellten Beispiele wurden als unzureichend oder nicht belegt angesehen, es wird kritisiert, dass sie den pädagogischen Wert schmälern.

(basierend auf 5 Leserbewertungen)

Originaltitel:

The View from Somewhere: Undoing the Myth of Journalistic Objectivity

Inhalt des Buches:

Ein Blick auf die Geschichte der Idee des objektiven Journalisten und wie dieses Ideal oft dazu benutzt werden kann, sich selbst zu untergraben.

In The View from Somewhere (Der Blick von irgendwo) taucht Lewis Raven Wallace tief in die Geschichte der "Objektivität" im Journalismus ein und zeigt auf, wie sie dazu benutzt wurde, marginalisierte Autoren wie Ida B. Wells auszugrenzen und zum Schweigen zu bringen. Im Kern ist dies ein Buch über kämpferische Journalisten, die nach Wahrheit und Transparenz strebten und manchmal dafür bestraft wurden - nicht nur von tyrannischen Regierungen, sondern von den journalistischen Institutionen selbst. Er beleuchtet die Geschichten von Journalisten, die "Objektivität" mit Sensibilität und Leidenschaft in Frage stellen: Desmond Cole vom Toronto Star, die New York Times-Reporterin Linda Greenhouse, die Pulitzer-Preisträgerin Rachel Kaadzi Ghansah, der Peabody-Preisträger und Podcaster John Biewen, der Guardian-Korrespondent Gary Younge, die ehemalige Buzzfeed-Reporterin Meredith Talusan und viele andere. Wallace berichtet auch von seinen eigenen Erfahrungen als Transgender-Journalist und Aktivist aus dem Mittleren Westen, der von seinem Job als nationaler Reporter für den öffentlichen Rundfunk gefeuert wurde, weil er sich gegen "Objektivität" in der Berichterstattung über Trump und weiße Vorherrschaft ausgesprochen hatte.

Mit aufschlussreichen Schritten durch die Geschichte unterstreicht Wallace, dass Journalisten nie nur passive Beobachter waren. Anhand historischer und aktueller Beispiele - von der Lynchjustiz im 19. Jahrhundert bis zu Transgender-Themen im 21. Jahrhundert - übt Wallace entschiedene Kritik an der "Objektivität" als Aufhänger für akkuraten Journalismus. Er fordert die Abschaffung dieser schädlichen Mythologie, um sich den Realitäten von institutioneller Macht, Rassismus und anderen Formen der Unterdrückung und Ausbeutung in der Nachrichtenbranche zu stellen.

The View from Somewhere ist ein überzeugendes Plädoyer gegen journalistische Neutralität und für die Gültigkeit von Nachrichten, die von deutlich subjektiven Stimmen erzählt werden.

Weitere Daten des Buches:

ISBN:9780226589176
Autor:
Verlag:
Einband:Hardcover
Erscheinungsjahr:2019
Seitenzahl:240

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Letzte Änderung: 2024.11.13 22:11 (GMT)