Bewertung:

Das Buch befasst sich mit den Herausforderungen der Objektivität im Journalismus und bietet persönliche Einblicke des Autors, der seine Erfahrungen mit einer ungerechtfertigten Entlassung bei NPR schildert. Obwohl es für seine aufschlussreichen Perspektiven und seine persönliche Geschichte gelobt wird, wurde es auch kritisiert, weil es keinen konkreten Plan zur Lösung der angesprochenen Probleme enthält.
Vorteile:⬤ Aufschlussreiche Perspektiven auf den Journalismus
⬤ persönliche Geschichte des Autors verleiht Tiefe
⬤ spricht wichtige Themen rund um Objektivität an
⬤ empfohlen für alle, die sich für die Zukunft des Journalismus interessieren.
⬤ Fehlt ein konkreter Plan für das Thema Objektivität
⬤ einige Leser fanden es ideologisch aufgeladen und nicht ausreichend belegt
⬤ es wird als keine neuen Lösungen für bestehende Probleme angesehen.
(basierend auf 5 Leserbewertungen)
The View from Somewhere: Undoing the Myth of Journalistic Objectivity
(Ein Blick auf die Geschichte und den Mythos des objektiven Journalisten und wie dieses Ideal dazu benutzt wurde, marginalisierte Stimmen zum Schweigen zu bringen).
In The View from Somewhere (Der Blick von irgendwo) taucht Lewis Raven Wallace tief in die Geschichte der "Objektivität" im Journalismus ein und zeigt auf, wie dieses Ideal dazu benutzt wurde, marginalisierte Autoren zu kontrollieren und zum Schweigen zu bringen - so weit zurück wie Ida B. Wells. Im Kern ist dies ein Buch über kämpferische Journalisten, die nach Wahrheit und Transparenz strebten und manchmal dafür bestraft wurden - nicht nur von tyrannischen Regierungen, sondern von den journalistischen Institutionen selbst. Er beleuchtet die Geschichten von Journalisten, die "Objektivität" mit Sensibilität und Leidenschaft in Frage stellen: Desmond Cole vom Toronto Star, die New York Times-Reporterin Linda Greenhouse, die Pulitzer-Preisträgerin Rachel Kaadzi Ghansah, der Peabody-Preisträger und Podcaster John Biewen, der Guardian-Korrespondent Gary Younge, die ehemalige Buzzfeed-Reporterin Meredith Talusan und viele andere. Wallace berichtet auch von seinen eigenen Erfahrungen als Transgender-Journalist und Aktivist aus dem Mittleren Westen, der von seinem Job als nationaler Reporter für den öffentlichen Rundfunk gefeuert wurde, weil er sich gegen "Objektivität" in der Berichterstattung über Trump und weiße Vorherrschaft ausgesprochen hatte.
Mit aufschlussreichen Schritten durch die Geschichte unterstreicht Wallace, dass Journalisten nie nur passive Beobachter waren. Anhand historischer und aktueller Beispiele - von der Lynchjustiz im 19. Jahrhundert bis zu Transgender-Themen im 21. Jahrhundert - übt Wallace entschiedene Kritik an der "Objektivität" als Aufhänger für akkuraten Journalismus. Er fordert die Abschaffung dieser schädlichen Mythologie, um sich den Realitäten von institutioneller Macht, Rassismus und anderen Formen der Unterdrückung und Ausbeutung in der Nachrichtenbranche zu stellen.
The View from Somewhere ist ein überzeugendes Plädoyer gegen journalistische Neutralität und für die Gültigkeit von Nachrichten, die von deutlich subjektiven Stimmen erzählt werden.