
The Demon of Writing: Powers and Failures of Paperwork
Seit Mitte des achtzehnten Jahrhunderts beschweren sich politische Denker aller Art - radikale und reaktionäre, professionelle und Laien - über die „Bürokratie“. Aber worum geht es bei all diesen Klagen eigentlich genau?
Der Dämon der Schrift ist eine kritische Geschichte und Theorie einer der allgegenwärtigsten und am wenigsten verstandenen Medienformen: Papierkram. Staaten sind auf Aufzeichnungen angewiesen, um zu besteuern und auszugeben, zu schützen und zu bedienen, zu disziplinieren und zu bestrafen. Doch immer wieder erweist sich dieser Papierkram als unzuverlässig. Anhand von Episoden, die von der Geschichte eines Schreibers, der in der Französischen Revolution erst seinen Job und dann seinen Verstand verlor, bis hin zu Roland Barthes' kurzer Tätigkeit als Universitätsverwalter reichen, zeigt das Buch die Macht, das Versagen und sogar die Freuden des Papierkrams. Viele der komplexen Zusammenhänge, so das Buch, wurden durch den comic-paranoiden Stil, der so viele unserer Kritiken an der Bürokratie kennzeichnet, verdunkelt. Gleichzeitig skizziert das Buch eine neue Theorie dessen, was Marx das „bürokratische Medium“ nannte. Indem es zunächst auf Marx und dann auf Freud zurückgreift, argumentiert The Demon of Writing, dass diese Theorie der Schreibarbeit sowohl der Praxis als auch der Parapraxis Aufmerksamkeit schenken muss.
-- „The New York Review of Books“.