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The Jungle: Calais's Camps and Migrants
Seit fast zwei Jahrzehnten ist das Gebiet um den französischen Hafen von Calais ein vorübergehender Aufenthaltsort für Tausende von Migranten und Flüchtlingen, die hoffen, den Ärmelkanal nach Großbritannien zu überqueren. Es erlangte weltweite Aufmerksamkeit, als auf dem Höhepunkt der Migrantenkrise im Jahr 2015 alle dort lebenden Menschen in ein einziges Lager verlegt wurden, das als "Dschungel" bekannt wurde. Bis zu seiner Auflösung im Oktober 2016 stand dieser prekäre Ort, der seine Bewohner so unsichtbar wie möglich machen sollte, im Mittelpunkt des internationalen Interesses an der Notlage von Migranten und Flüchtlingen.
Dieses neue Buch ist der erste umfassende Bericht über das Leben im Dschungel und seine Beziehung zur globalen Migrationskrise. Der Anthropologe Michel Agier und seine Kollegen nutzen die besonderen Umstände des Dschungels, die räumlich und zeitlich begrenzt sind, um umfassendere Veränderungen zu analysieren, die in unseren Gesellschaften sowohl auf lokaler als auch auf globaler Ebene stattfinden. Sie untersuchen die Architektur des Lagers, rekonstruieren das Alltagsleben und die Routine und analysieren die unterschiedlichen Reaktionen auf den Dschungel, von der feindseligen Regierungspolitik bis hin zu Solidaritätsbewegungen.
Dieser umfassende Bericht über das Leben und Sterben in Europas berüchtigtstem Lager für Migranten und Flüchtlinge zeigt, dass der Dschungel von Calais bei weitem kein Einzelfall ist, sondern die Probleme auf den Punkt bringt, mit denen wir heute alle konfrontiert sind, in einer Welt, in der die Bewegung von Menschen in großem Maßstab ein zentrales Merkmal des sozialen und politischen Lebens geworden ist und wahrscheinlich auch bleiben wird.