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The Stranger as My Guest: A Critical Anthropology of Hospitality
Die Migrationskrise der letzten Jahre hat eine doppelte Reaktion hervorgerufen: Einerseits haben viele Staaten mit einer Verschärfung der Grenzkontrollen reagiert, um die Bevölkerungsbewegungen einzuschränken, andererseits haben viele Bürgerinnen und Bürger die Neuankömmlinge willkommen geheißen, indem sie ihnen Unterkunft, Essen und jede erdenkliche Hilfe anboten. Auf diese Weise haben sie eine alte Form der Anthropologie wiederbelebt, die lange Zeit als tot galt: die Gastfreundschaft.
In diesem Buch entwickelt Agier eine originelle Anthropologie der Gastfreundschaft, die von der Realität der Gastfreundschaft als einer sozialen Beziehung ausgeht, wenn auch einer asymmetrischen, in der jede Partei Rechte und Pflichten hat. Er argumentiert, dass die Gastfreundschaft angesichts des Rückgangs staatlicher und religiöser Unterstützung heute auf individueller und kommunaler Ebene ein Comeback erlebt, aber diese lokalen Initiativen sind zwar wichtig, reichen aber nicht aus, um auf das Ausmaß der Migration in der heutigen Welt zu reagieren. Wir brauchen eine neue Gastfreundschaftspolitik für das moderne Zeitalter, eine Politik, die Gastfreundschaft als ein Recht und nicht als eine Gefälligkeit betrachtet und den Fremden als Gast und nicht als Fremden oder Feind behandelt.
Dieses zeitgemäße und originelle Buch wird für Studenten und Wissenschaftler der Anthropologie, Soziologie und der Sozialwissenschaften im Allgemeinen sowie für alle, die sich mit Migration und Flüchtlingen in der heutigen Welt beschäftigen, von großem Interesse sein.