Bewertung:

Das Buch untersucht die Entwicklung des Konzepts des Teufels in der christlichen Theologie und seine politischen Implikationen und stützt sich dabei auf historische Interpretationen und zeitgenössische Philosophie. Rezensenten loben die gute Lesbarkeit, die wissenschaftliche Tiefe und die zum Nachdenken anregenden Ideen und heben die Auseinandersetzung mit Themen wie Macht, Glauben und dem Konzept des Bösen in der Gesellschaft hervor.
Vorteile:⬤ Sehr gut lesbar, gut recherchiert und erhellend
⬤ bietet aufschlussreiche Verbindungen zwischen Theologie, Politik und Kultur
⬤ sowohl für Wissenschaftler als auch für Nicht-Wissenschaftler zugänglich
⬤ stellt originelle und tiefgründige Behauptungen über die Rolle des Teufels im modernen Neoliberalismus auf
⬤ engagierter und interdisziplinärer Ansatz.
⬤ Einige Leser könnten bestimmte Konzepte als schwierig oder herausfordernd empfinden, vor allem, wenn sie kein Hintergrundwissen in christlicher Geschichte oder Theologie haben
⬤ Verweise auf komplexe Denker wie Derrida und Agamben könnten einige abschrecken
⬤ die Idee der „Erlösung des Teufels“ könnte einigen Lesern unkonventionell erscheinen.
(basierend auf 10 Leserbewertungen)
The Prince of This World
Die dauerhafteste Herausforderung für den traditionellen Monotheismus ist das Problem des Bösen, das versucht, drei unvereinbare Aussagen miteinander zu vereinbaren: Gott ist allgütig, Gott ist allmächtig, und das Böse kommt vor. Der Fürst dieser Welt zeichnet die Geschichte eines der einflussreichsten Versuche der Quadratur des Kreises nach: die Abwälzung der Verantwortung für das Böse auf eines der rebellischen Geschöpfe Gottes.
In dieser eindrucksvollen Untersuchung ist die Geschichte des Teufels bittere Ironie und voller tragischer Wendungen. Er taucht als theologisches Symbol auf, das unterdrückten Gemeinschaften hilft, das Trauma der ungerechten Verfolgung, der Folter und des Todes durch politische Autoritäten zu bewältigen, und wird schließlich zu einem Mittel, um die Unterdrückung durch christliche Herrscher zu rechtfertigen.
Und er entwickelt sich zusammen mit dem biblischen Gott, der sich zunächst als Befreier der Unterdrückten präsentiert, am Ende aber ein grausamer Herrscher ist, der sich daran erfreut, seinen Freunden und Feinden gleichermaßen Leid zuzufügen. Mit anderen Worten, dies ist die Geschichte, wie Gott zum Teufel wird - ein Teufel, der uns auch in unserem scheinbar säkularen Zeitalter noch begleitet.