Bewertung:

In den Rezensionen zu „Der Geist und der Mond“ von Daniel Bergner findet sich eine Mischung aus Anerkennung für die einfühlsame Auseinandersetzung mit psychischen Erkrankungen und Kritik an der vermeintlichen Voreingenommenheit und der mangelnden wissenschaftlichen Strenge des Buches. Viele Leser finden die persönlichen Geschichten bewegend und aufschlussreich, während einige der Meinung sind, dass das Buch komplexe Themen der Psychiatrie zu sehr vereinfacht.
Vorteile:⬤ Einfühlsame und fesselnde Texte, die persönliche Geschichten von Menschen mit psychischen Erkrankungen erforschen.
⬤ Wirft wichtige Fragen über moderne psychiatrische Behandlungen und die Geschichte der psychiatrischen Versorgung auf.
⬤ Bietet eine neue Perspektive auf Alternativen zu herkömmlichen medikamentösen Behandlungen.
⬤ Emotionale und zum Nachdenken anregende Erzählungen, die den Leser mitreißen.
⬤ Gut recherchiert mit historischem Kontext und Fallstudien.
⬤ Einige Rezensenten waren der Meinung, dass der Text zu langatmig sei oder dass es der Erzählung an Tiefe in der wissenschaftlichen Argumentation fehle.
⬤ Kritik an der Voreingenommenheit aufgrund der persönlichen Erfahrungen des Autors anstelle einer objektiven Analyse.
⬤ Einige Leser empfanden die faktische Strenge des Buches als nachlässig und verließen sich mehr auf Anekdoten als auf eine ausgewogene Kritik an psychiatrischen Praktiken.
⬤ Einige Leser fanden die Darstellung psychischer Erkrankungen in dem Buch zu eng gefasst und konzentrierten sich eher auf spezifische Fälle als auf breitere Erfahrungen.
(basierend auf 25 Leserbewertungen)
The Mind and the Moon: My Brother's Story, the Science of Our Brains, and the Search for Our Psyches
Ein tiefgründiges und aussagekräftiges Werk von grundlegender Bedeutung. -- The New York Times Book Review
Eine wichtige - und intime - Befragung darüber, wie wir mit psychischen Krankheiten umgehen und wie wir uns selbst verstehen
In den frühen 1960er Jahren erklärte JFK, dass die Wissenschaft uns zum Mond bringen würde. Er erklärte auch, dass die Wissenschaft die "entlegenen Bereiche des Geistes" zugänglich machen und psychiatrische Krankheiten mit bahnbrechenden Medikamenten heilen würde. Noch im selben Jahrzehnt betraten wir den Mond. Doch heute entziehen sich psychiatrische Heilmittel weiterhin unseren Möglichkeiten - ebenso wie der Geist selbst. Woran liegt es, dass wir immer noch nicht verstehen, wie der Geist funktioniert? Was ist der Unterschied zwischen dem Geist und dem Gehirn? Und wie können wir in Anbetracht all dessen, was wir immer noch nicht wissen, aufschlussreiche, verändernde Entscheidungen über unsere psychiatrischen Erkrankungen treffen?
Als bei Daniel Bergners jüngerem Bruder in den 1980er Jahren eine bipolare Störung diagnostiziert und er in eine geschlossene Abteilung eingewiesen wurde, schien die Psychiatrie erreicht zu haben, was JFK versprochen hatte: eine Revolution der chemischen Lösungen zur Behandlung psychischer Erkrankungen. Doch als Bergners Bruder als stark selbstmordgefährdet eingestuft wurde und ihm und seiner Familie gesagt wurde, dass seine Störung lebenslang anhalten würde, musste er hohe Dosen von Medikamenten mit verheerenden Nebenwirkungen einnehmen.
Indem er nun den Weg seines Bruders neben den fesselnden und erhellenden Geschichten von Caroline, die von den Halluzinationen einer Psychose heimgesucht wird, und David, der von Depressionen heimgesucht wird, nachzeichnet, untersucht Bergner die Entwicklung der Art und Weise, wie wir unsere Psyche behandeln. Er zeigt auf, wie die Pharmaindustrie unsere biologische Sicht der Psyche und unsere auf Medikamenten basierenden Annahmen über die Behandlung aufrechterhalten hat - trotz des schockierenden Preises, den viele Patienten zahlen, und der problematischen Beweise für die Wirksamkeit von Medikamenten. Und er nimmt uns mit in die bahnbrechenden Labors der herausragenden Neurowissenschaftler von heute und lässt uns an ihren bemerkenswert offenen Überlegungen und faszinierenden neuen Behandlungstheorien teilhaben.
Der Verstand und der Mond wirft tiefgreifende Fragen darüber auf, wie wir uns selbst und die wesentliche menschliche Kluft zwischen unseren Gehirnen und unserem Verstand verstehen. Dies ist ein Buch, das zum Nachdenken anregt und in die Wissenschaft - und den Geist - unserer Psyche eindringt. Es geht um Verletzlichkeit und persönliche Würde, um die erschreckenden Entscheidungen, mit denen Familien und Patienten konfrontiert werden, und um die Aussicht auf Alternativen. In Der Geist und der Mond erforscht Bergner auf wunderbare Weise, wie wir eine tiefere Beziehung zu uns selbst und zueinander finden können - und wie wir einen besseren Weg finden können, uns um unseren Geist zu kümmern.