
The Ordered Day: Quotidian Time and Forms of Life in Ancient Rome
Der Tag diente in der römischen Kultur - und darüber hinaus - als zentrales Organisationskonzept.
Wie haben die alten Römer die Zeit gemessen? Ein Tag im alten Rom bestand nicht aus den vierundzwanzig Stunden, die wir heute kennen. In The Ordered Day (Der geordnete Tag) zeichnet James Ker nach, wie der Tag sowohl in der Antike als auch in der modernen Rezeption des alten Roms als zentrales Ordnungskonzept diente.
Die Römer nutzten die Geschichte, wie sich der Tag als soziokulturelle Zeiteinheit herausbildete, um ihre eigene bürgerliche und kaiserliche Geschichte zu ordnen. Antike literarische Beschreibungen der Tagesabläufe der Menschen artikulierten charakteristische Lebensformen innerhalb der sozialen Ordnung. Und in der Kaiserzeit und darüber hinaus ordneten Außenstehende - wie die frühen Christen in ihren Klosterregeln und moderne Antiquare in Büchern über das tägliche Leben - ihr Wissen über das römische Leben, indem sie den Tag als heuristischen Rahmen neu bearbeiteten.
Das wissenschaftliche Interesse an der römischen Zeit hat sich in jüngster Zeit von der größeren Einheit des Jahres und des Kalenders auf kleinere Zeiteinheiten verlagert, insbesondere bei der Untersuchung von Sonnenuhren und anderen Zeitmesstechniken des antiken Mittelmeerraums. Anhand einer umfassenden Analyse antiker literarischer Texte und materieller Kultur sowie moderner Handbücher des täglichen Lebens zeigt Ker die privilegierte Rolle auf, die die kleine Zeit in der römischen Literatur- und Kulturgeschichte spielte und weiterhin spielt. Ker argumentiert, dass die Ordnung des Tages die Grundlage für die Organisation der Geschichte, der Gesellschaft und des modernen Wissens über das alte Rom bildete. Für Leser, die neugierig auf das tägliche Leben im alten Rom sind, sowie für Studenten und Wissenschaftler der römischen Geschichte und der lateinischen Literatur bietet Der geordnete Tag eine zugängliche und faszinierende Darstellung der Entstehung des römischen Tages und seiner Beziehung zu modernen Zeitstrukturen.