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The Cinematic Mode of Production: Attention Economy and the Society of the Spectacle
„Das Kino macht die industrielle Revolution sichtbar“, schreibt Jonathan Beller, “und bindet die Zuschauer in die zunehmend entmaterialisierten Prozesse der gesellschaftlichen Produktion ein. In seiner bahnbrechenden kritischen Studie ist das Kino das paradigmatische Beispiel dafür, wie der Akt des Sehens vom Kapital als „produktive Arbeit“ konstruiert wurde.
„Durch eine Untersuchung des Kinos im Laufe des zwanzigsten Jahrhunderts begründet Beller sowohl theoretisch als auch historisch den Prozess der aufkommenden Kapitalisierung der Wahrnehmung. Dieser Prozess, so Beller, ist die Grundlage der heutigen globalen Wirtschaft. Durch die Untersuchung einer Reihe von Filmen, die seit den späten 1920er Jahren entstanden sind, argumentiert Beller, dass das Kapital durch das Kino das Schauen als wertproduzierende Tätigkeit zunächst vorgibt und dann voraussetzt.
Er argumentiert, dass das Kino als erste Kristallisation einer neuen Medienordnung selbst eine Abstraktion von Fließbandprozessen ist, und dass das zeitgenössische Bild eine politisch-ökonomische Schnittstelle zwischen dem Körper und der kapitalisierten sozialen Maschinerie darstellt. Wo die Fabrikarbeiter zuerst aufeinander folgende physische Operationen an sich bewegenden Objekten durchführten, um eine Ware zu produzieren, führen die Zuschauer im Kino aufeinander folgende visuelle Operationen an sich bewegenden Montagefragmenten durch, um ein Bild zu produzieren.
Beller entwickelt sein Argument, indem er verschiedene Innovationen und Filmtexte des letzten Jahrhunderts hervorhebt. Zu diesen Innovationen gehören Konzepte und Praktiken des revolutionären sowjetischen Kinos, des Behaviorismus, des Taylorismus, der Psychoanalyse und des zeitgenössischen Hollywoodfilms.
So entwickelt er eine Analyse dessen, was auf eine globale Industrialisierung der Wahrnehmung hinausläuft, die heute nicht nur die spezifischen sozialen Funktionen der neuen Medien bestimmt, sondern auch eine gewalttätige und hierarchische Weltgesellschaft aufrechterhält.