
The Coming Death: Traces of Mortality Across East Asia
The Coming Death untersucht die Frage von Tod und Sterblichkeit in mehreren Schlüsseltexten der ostasiatischen Literatur und des Kinos. Indem Richard Calichman die spezifischen Bereiche der Japanologie und der Sinologie dem allgemeineren Diskurs der Thanatologie aussetzt, versucht er, den Tod auf der Grundlage von Verlust und Verschwinden umfassender zu definieren.
Normalerweise wird der Tod als etwas vom Leben Getrenntes verstanden: Wo der Tod ist, ist das Leben nicht. Und wo das Leben ist, ist der Tod nicht. Doch diese Sichtweise verkennt nicht nur die Häufigkeit, mit der lebende Individuen dem Tod anderer begegnen, sondern auch - und das ist weitaus radikaler - die beunruhigende Tatsache, dass das Leben in seiner Entfaltung in jedem Augenblick für die Möglichkeit seiner eigenen Zerstörung offen bleibt.
In dieser Hinsicht, so Calichman, darf der Tod nicht einfach als ein tatsächliches Ereignis betrachtet werden, sondern muss vielmehr als eine allgemeine Möglichkeit verstanden werden, ohne die sich das Leben selbst nicht entwickeln könnte. Es geht darum, wie der Tod die Leere aller Identität offenbart, die verlangt, dass Leben und Tod nicht mehr als reine Gegensätze aufgefasst werden.
Wenn der Tod am Ursprung des Lebens erscheinen kann, dann ist die Fülle oder Gegenwart des Lebens in jedem Augenblick von der Möglichkeit seiner Negation bedroht. Durch die Lektüre der Werke so bedeutender künstlerischer und intellektueller Persönlichkeiten wie Kurosawa Akira, Tsai Ming-liang, Lu Xun und Takeuchi Yoshimi plädiert The Coming Death für ein grundlegendes Überdenken der Sterblichkeit.