Bewertung:

Das Buch „Der Kongo“ von Geo Nzongola-Ntalaja bietet eine gründliche und aufschlussreiche Untersuchung der Geschichte der Demokratischen Republik Kongo, von der Kolonialzeit bis zu den verschiedenen politischen Regimen. Die Autorin, eine kongolesische Wissenschaftlerin, verbindet persönliche Erfahrungen mit akademischen Analysen und präsentiert eine Erzählung, die sowohl den inneren Widerstand als auch die äußeren Einflüsse, die die Entwicklung des Landes geprägt haben, hervorhebt.
Vorteile:⬤ Umfassende und detaillierte Darstellung der kongolesischen Geschichte, die auf wichtige Ereignisse und Persönlichkeiten eingeht.
⬤ Bietet eine persönliche Perspektive von jemandem, der die beschriebenen Ereignisse erlebt hat.
⬤ Der Autor betont die Bedeutung des lokalen Widerstands gegen ausländische Ausbeutung und Diktatur.
⬤ Das Buch ist in einer leicht verständlichen Sprache geschrieben und eignet sich daher sowohl für Wissenschaftler als auch für allgemeine Leser.
⬤ Stellt konventionelle Erzählungen in Frage und regt zu weiteren Forschungen zum Thema an.
⬤ Einige Leser empfanden den Text als zu akademisch und gelegentlich steif oder mechanisch.
⬤ Dem Buch fehlt es möglicherweise an Tiefe in Bezug auf die Ereignisse nach 1997.
⬤ Die Herangehensweise an den politischen Widerstand wirkt manchmal wie eine klassische Dialektik, die nicht bei allen Lesern Anklang findet.
⬤ Die digitale Kopie wird von einigen als überteuert angesehen.
(basierend auf 10 Leserbewertungen)
The Congo: From Leopold to Kabila: A People's History
Wie dieses Buch zeigt, hat das kongolesische Volk im vergangenen Jahrhundert unter einer besonders brutalen Kolonialherrschaft gelitten; nach der Unabhängigkeit im Jahr 1960 unter der Einmischung der Vereinigten Staaten und anderer Mächte, einer ganzen Generation von Enteignungen durch Mobutu (den 1965 vom Westen eingesetzten Diktator) und periodischen Kriegen, die im Osten des Landes bis heute andauern. Doch wie diese aufschlussreiche politische Geschichte der kongolesischen Demokratiebewegung im 20. Jahrhundert deutlich macht, hat das kongolesische Volk diese vielfältigen Unterdrückungen nicht einfach hingenommen. Vielmehr hat das kongolesische Volk im Laufe der Jahre darum gekämpft, seine Lebensbedingungen zu verbessern, indem es versucht hat, sowohl demokratische Institutionen im eigenen Land zu errichten als auch sich von der Ausbeutung durch das Ausland zu befreien; beides lässt sich nicht voneinander trennen.
Der Autor dieses Buches, Professor Nzongola-Ntalaja, ist einer der führenden Intellektuellen des Landes. Obwohl er gezwungen war, lange Jahre im Exil zu verbringen (während dieser Zeit lehrte er Politikwissenschaft in den Vereinigten Staaten und anderswo), hat er in wichtigen Momenten des politischen Kampfes seines Landes eine Rolle gespielt. Seine profunde Kenntnis von Persönlichkeiten und Ereignissen sowie sein Verständnis der zugrunde liegenden klassenbedingten, ethnischen und anderen Faktoren machen sein Buch zu einer überzeugenden, klaren, radikalen und völlig unromantischen Darstellung des Kampfes seiner Landsleute. Er räumt ihre Niederlage ein, sieht sie und die Krise des postkolonialen Staates aber als Ergebnis des Zusammenbruchs der antikolonialen Allianz zwischen den Massen und der nationalen Führung nach der Unabhängigkeit.
Dieses Buch ist eine unverzichtbare Lektüre, um zu verstehen, was im Kongo und in der Region der Großen Seen geschieht. Es wird auch ein Meilenstein für die moderne politische Geschichtsschreibung in Afrika sein.