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The War That Must Not Occur
Die Möglichkeit eines Atomkriegs, der die Zivilisation zerstören könnte, hat den Lauf der internationalen Angelegenheiten seit 1945 beeinflusst und schwebt wie ein Damoklesschwert über den Köpfen der führenden Politiker der Welt. Die Tatsache, dass wir einem dritten Weltkrieg mit strategischen Nuklearwaffen entgangen sind - ja, dass noch keine Atomwaffe mit begrenzter Leistung auf dem Schlachtfeld eingesetzt wurde -, erscheint wie ein Wunder.
Jean-Pierre Dupuy nimmt die Debatten über die Wirksamkeit und die Ethik der nuklearen Abschreckung wieder auf und formuliert einige der schwierigsten Fragen der Philosophie neu. Er entwickelt eine kontraintuitive, aber wirkungsvolle Theorie der apokalyptischen Prophezeiung: Sobald eine große Katastrophe möglich erscheint, muss man davon ausgehen, dass sie tatsächlich eintreten wird. Dupuy zeigt, dass die Widersprüche und Paradoxien, die die Diskussionen über Abschreckung durchziehen, aus der Spannung zwischen zwei gegensätzlichen Auffassungen von Zeit entstehen: einer, in der die Zukunft von Entscheidungen und Strategien abhängt, und einer anderen, in der jedes eintretende Ereignis eines ist, das nicht hätte ausbleiben können.
In Anbetracht der immensen Zerstörungskraft nuklearer Sprengköpfe und des schier unvorstellbaren Unheils, das sie anrichten können, kommt Dupuy zu einer provokanten Schlussfolgerung: Ob sie Gutes oder Böses bewirken, hängt nicht von den gegenwärtigen oder zukünftigen Absichten derjenigen ab, die in der Lage sind, sie einzusetzen. Der bloße Besitz von Atomwaffen ist eine moralische Abscheulichkeit.