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The War in Their Minds: German Soldiers and Their Violent Pasts in West Germany
Historiker befassen sich zunehmend mit den Opfern, die Deutsche während des Zweiten Weltkriegs bringen mussten. In diesem Zusammenhang hat Svenja Goltermann ein besonders heikles Thema aufgegriffen: die Gewalterfahrungen der deutschen Soldaten während des Krieges und die Auswirkungen dieser Erfahrungen nach ihrer Rückkehr in die Heimat.
In Teil I ihres Buches untersucht sie, wie die Gewalterfahrungen der Soldaten den Familienalltag veränderten und die Familienmitglieder in komplexer Weise involvierten. Teil II bietet eine ausführliche Analyse der psychiatrischen Reaktion auf diese neue Patientenkategorie, insbesondere die Abneigung der Psychiater, die psychischen Leiden ehemaliger Kriegsgefangener als Grund für eine langfristige Behinderung anzuerkennen. Teil III analysiert die kulturellen Darstellungen des psychischen Leidens von Veteranen in der Tagespresse, in populären Filmen, Romanen und im Theater.
The War in Their Minds“, ursprünglich auf Deutsch als ‚Die Gesellschaft der Überlebenden‘ erschienen, untersucht bisher ungenutztes Quellenmaterial - psychiatrische Krankenakten von Soldaten -, um deutlich zu machen, wie schwierig es für die Soldaten und ihre Familien war, sich wieder an das normale Alltagsleben anzupassen. Goltermann lässt die Zeugnisse von Gewalt, Schuld, Rechtfertigung und Hilflosigkeit für sich sprechen und zeigt einfühlsam auf, wie die Rentenansprüche der heimkehrenden Soldaten mit den Entschädigungsansprüchen der Holocaust-Opfer konkurrieren mussten.