Bewertung:

Das Buch bietet eine detaillierte Analyse der Auswirkungen der Veteranen des Ersten Weltkriegs auf Großbritannien und Deutschland, wobei der Schwerpunkt auf ihrer Unzufriedenheit und der unterschiedlichen Art und Weise liegt, wie jede Nation mit der Unterstützung der Veteranen umging, und stellt schließlich eine Verbindung zwischen diesen Problemen und dem Beginn des Zweiten Weltkriegs her.
Vorteile:Gut recherchiert, mit umfangreicher Verwendung von Primär- und Sekundärquellen und in einem fesselnden Stil, der empirische Daten mit einer sympathischen Darstellung der Veteranen und ihrer Familien verbindet, wertvoll für Studenten und Historiker.
Nachteile:Das Buch ist länger als nötig; einige Beispiele hätten gekürzt werden können, ohne dass es an Wirkung verloren hätte.
(basierend auf 1 Leserbewertungen)
The War Come Home: Disabled Veterans in Britain and Germany, 1914-1939
Das auffälligste Erbe des Ersten Weltkriegs sind die behinderten Veteranen. Fast acht Millionen Männer in Europa kehrten aus dem Ersten Weltkrieg mit dauerhaften Behinderungen durch Verletzungen oder Krankheiten zurück. In The War Come Home bietet Deborah Cohen eine vergleichende Analyse der sehr unterschiedlichen Art und Weise, in der zwei kriegführende Nationen - Deutschland und Großbritannien - für ihre Behinderten sorgten.
Im Mittelpunkt dieses Buches steht ein scheinbares Paradoxon. Obwohl das Nachkriegsdeutschland seinen behinderten Veteranen großzügige Leistungen gewährte, verachteten sie den Staat, der sie begünstigte. Behinderte Männer erwiesen sich als anfällig für die Sache der Nazis. Im Gegensatz dazu blieben die britischen Ex-Soldaten loyale Untertanen, obwohl sie nur eine magere materielle Entschädigung erhielten. Cohen erforscht die Bedeutung dieses Paradoxons, indem er sich auf das Zusammenspiel zwischen staatlichen Stellen und privaten Philanthropien einerseits und die sich entwickelnde Beziehung zwischen behinderten Männern und der Öffentlichkeit andererseits konzentriert.
Das mit Verve und Mitgefühl geschriebene Buch The War Come Home beschreibt in bewegenden Details das Leben behinderter Veteranen und ihre Behandlung durch staatliche Stellen und private Wohlfahrtsverbände in Großbritannien und Deutschland. Cohens Studie bewegt sich von der intimen Umgebung der Veteranenheime bis hin zu den Büros hochrangiger Bürokraten; sie erzählt von den Protesten der Veteranen, von den Familien der Behinderten und von den wohlhabenden Philanthropen, die sich der Kriegsopfer annahmen. Dieses hervorragend recherchierte Buch bietet eine wichtige neue Perspektive auf die Art und Weise, wie Staaten und Gesellschaften mit den Folgen der industrialisierten Kriegsführung umgehen.