Bewertung:

In den Benutzerrezensionen zu „The Critical Path“ werden neben der Kritik am schlechten Zustand des Buches selbst auch wichtige Inhalte zur Literaturkritik und zur gesellschaftlichen Bedeutung der Literatur hervorgehoben. Die Rezensionen weisen darauf hin, dass Fryes Werk aufschlussreich und inhaltsreich ist, was es zu einer wertvollen Lektüre für diejenigen macht, die sich für Literaturanalyse interessieren.
Vorteile:Das Buch enthält wertvolle Einblicke in die Literaturkritik, befasst sich mit der gesellschaftlichen Rolle der Literatur und bietet eine zugängliche Darstellung von Fryes Ideen. Es deckt ein breites Spektrum von Themen ab, darunter die Funktion der Poesie, Archetypen und das Zusammenspiel von Mythen der Sorge und der Freiheit. Wer sich für Fryes Werk und seine kritische Theorie interessiert, für den lohnt sich die Mühe.
Nachteile:Der Zustand des Buches wird als sehr schlecht bezeichnet, was das Leseerlebnis beeinträchtigt.
(basierend auf 2 Leserbewertungen)
The Critical Path: An Essay on the Social Context of Literary Criticism
Diese philosophische Untersuchung grundlegender Probleme der Literatur und der Gesellschaft ist eine immens wichtige Ergänzung zum Kanon eines der originellsten und bedeutendsten Kritiker Amerikas. Was ist die Funktion der Poesie? Der Kritik? In welchem Sinne "weiß" der Dichter? Wie ist das Verhältnis zwischen einer Gesellschaft und ihrer Kunst? Northrop Frye gibt uns einen erhellenden Überblick über diese und andere weitreichende philosophische Fragen und bietet darüber hinaus viele beiläufige Einblicke in spezifische kulturelle Phänomene. Fragen wie die marxistische Ästhetik, der Humanismus der Renaissance, das Verhältnis von Poesie und Religion, die Idee des Fortschritts und die Herausforderung unserer heutigen Jugendkultur gehören zu den Dutzend interessanter Themen, denen er seine Aufmerksamkeit schenkt.
Herr Frye identifiziert zwei vorherrschende Ideologien in der westlichen Kultur, die er als "Mythos der Sorge" und "Mythos der Freiheit" bezeichnet. Ein voll entwickelter Mythos der Besorgnis, schreibt er, "kompromittiert alles, was eine Gesellschaft am meisten wissen will". Sein Zweck ist es, die Gesellschaft zusammenzuhalten, daher sein zutiefst konservativer Charakter. Der "Mythos der Freiheit" hingegen verkörpert die "liberalen" Haltungen der Objektivität und des Respekts für das Individuum. Der Autor zeichnet die relative Bedeutung dieser beiden Mythen vom homerischen Griechenland bis in die Gegenwart nach und setzt sie in Beziehung zu den von ihnen geförderten Kunst- und Regierungsformen, zu den Rollen des Dichters und des Kritikers und zu vielen anderen Themen. Die letzte These der beiden Mythen: "Um eine freie und reife Gesellschaft zu erhalten, müssen wir uns der Spannung zwischen Sorge und Freiheit und der Notwendigkeit, beides zu bewahren, bewusst werden."
Indem er die Literatur mit diesem Dialekt in Beziehung setzt, durchstreift Herr Frye die gesamte Geschichte der westlichen Philosophie und Literatur - von Platon bis Heidegger, von Sir Philip Sydney bis Bob Dylan - und zeigt uns, dass sein forschender Geist einmal mehr über den Bereich der Literatur im engeren Sinne hinaus in die weite Region der Ideengeschichte vorgedrungen ist. Er betrachtet den Künstler und den Kritiker großzügig - als Personen, die nicht von der Gesellschaft isoliert, sondern im tiefsten Sinne in sie eingebunden sind - und liefert so eine einzigartige Studie, die von Intelligenz, umfassender Gelehrsamkeit sowie Anmut und Präzision des Stils geprägt ist.