Bewertung:

Das Buch „The Myth of the Rational Voter“ von Bryan Caplan befasst sich mit der Irrationalität der Wähler und den Vorurteilen, die zu schlechten demokratischen Ergebnissen führen. Caplan argumentiert, dass Wähler oft Überzeugungen wählen, die ihnen ein gutes Gefühl geben, anstatt wirtschaftliche Fakten zu analysieren. Das Buch hat gemischte Kritiken erhalten. Viele lobten die aufschlussreiche Betrachtung von Demokratie und Wirtschaft, kritisierten aber auch Caplans elitären Ton und methodische Mängel.
Vorteile:⬤ Ausgezeichnete Kritik an der Irrationalität der Wähler und an den Vorurteilen, die zu schlechten politischen Entscheidungen führen.
⬤ Gut recherchiert und zum Nachdenken anregend, bietet es neue Einblicke in die Schnittmenge von Demokratie und Wirtschaft.
⬤ Beschäftigt sich mit der Verhaltensökonomie und hebt die emotionalen Faktoren hervor, die die Entscheidungen der Wähler beeinflussen.
⬤ Klar und zugänglich für Laien, macht komplexe wirtschaftliche Argumente verständlich.
⬤ Mittelmäßig, wenn es darum geht, die Bedürfnisse von gebildeten Lesern und Politikern anzusprechen.
⬤ Der Ton des Autors kann elitär wirken, was der Botschaft abträglich ist.
⬤ Methodische Schwächen, einschließlich des fehlenden Kontexts bei der Bewertung der Wählerüberzeugungen.
⬤ Einige Rezensenten hielten die Schlussfolgerungen für zu simpel oder fehlerhaft.
(basierend auf 105 Leserbewertungen)
The Myth of the Rational Voter: Why Democracies Choose Bad Policies - New Edition
Das größte Hindernis für eine solide Wirtschaftspolitik sind nicht etwa festgefahrene Sonderinteressen oder eine ausufernde Lobbyarbeit, sondern die weit verbreiteten falschen Vorstellungen, irrationalen Überzeugungen und persönlichen Vorurteile der normalen Wähler. Dies ist die ernüchternde Einschätzung des Wirtschaftswissenschaftlers Bryan Caplan in diesem provokanten und aufschlussreichen Buch. Caplan argumentiert, dass die Wähler immer wieder Politiker wählen, die entweder ihre Voreingenommenheit teilen oder so tun, als ob sie es täten, was dazu führt, dass eine schlechte Politik immer wieder durch die Nachfrage der Bevölkerung gewinnt.
Caplan stellt kühn unsere grundlegendsten Annahmen über die amerikanische Politik in Frage und behauptet, dass die Demokratie genau deshalb scheitert, weil sie tut, was die Wähler wollen. Anhand einer Analyse des Wahlverhaltens der Amerikaner und ihrer Meinungen zu einer Reihe von Wirtschaftsthemen legt er überzeugend dar, dass Nicht-Ökonomen unter vier vorherrschenden Vorurteilen leiden: Sie unterschätzen die Weisheit des Marktmechanismus, misstrauen Ausländern, unterschätzen die Vorteile der Erhaltung der Arbeitskraft und glauben pessimistisch, dass die Wirtschaft immer schlechter wird. Caplan zeigt mehrere kühne Wege auf, wie demokratische Regierungen besser funktionieren können - zum Beispiel fordert er Wirtschaftspädagogen dazu auf, sich auf die Korrektur von populären Missverständnissen zu konzentrieren und empfiehlt, dass Demokratien weniger tun und die Märkte die Arbeit übernehmen lassen.
Der Mythos des rationalen Wählers wirft einen schonungslosen Blick darauf, wie Menschen, die unter dem Einfluss falscher Überzeugungen wählen, letztendlich eine Regierung bekommen, die miserable Ergebnisse liefert. Angesichts der bevorstehenden Präsidentschaftswahlen wird dieses zum Nachdenken anregende Buch sicherlich eine längst überfällige Neubewertung unseres Wahlsystems anstoßen.