
The Rite of Seeing: Essays on Kūṭiyāṭṭam
Kūṭiyāṭṭam, das einzige überlebende lebende Sanskrit-Theater der Welt, wurde von der UNESCO als „ein Meisterwerk des mündlichen und immateriellen Erbes der Menschheit“ bezeichnet.
Vollständige Aufführungen - fast immer ein einzelner Akt aus einem mehraktigen Sanskrit-Stück - dauern zwischen 12 und 150 Stunden (in täglichen oder nächtlichen Abschnitten von jeweils mehreren Stunden) und weisen eine ästhetische Brillanz und schwindelerregende Komplexität auf, die kaum zu beschreiben sind. Jeder dieser Akte bildet ein künstlerisches Ganzes mit einer eigenen konzeptionellen und thematischen Einheit.
The Rite of Seeing spiegelt die Arbeit des Kūṭiyāṭṭam-Teams der Hebräischen Universität und unserer Kollegen aus Tübingen, Paris, Groningen und anderswo wider, die über viele Jahre hinweg jährlich nach Kerala gepilgert sind, um diese Kunst in Aktion zu sehen und zu studieren. Es bietet Interpretationen von sieben klassischen Aufführungen im Lichte der traditionellen Handbücher der Schauspieler (Āṭṭaprakāram), des Sanskrit-Basistextes und der mündlichen Kommentare der Künstler, die sich im Laufe vieler Tage aufmerksamer Beobachtung ganz natürlich ergaben. Die Essays werden von Links zu erweiterten Aufführungsmomenten begleitet, so dass die Leser mit ihren eigenen Augen etwas von dem sehen können, was wir in Mūḻikkuḷam und Kiḷḷimaṅgalam gesehen haben.
Interpretative Essays dieser Art sind zwar in Studien zu Sophokles, Shakespeare und Tschechow reichlich vorhanden, wurden aber für Kūṭiyāṭṭam noch nie versucht. Das Buch soll daher ein neues Publikum mit Kūṭiyāṭṭam bekannt machen und Wege aufzeigen, wie der Reichtum dieser einzigartigen und immer noch lebendigen Tradition erforscht werden kann.