Bewertung:

Robert Ellwoods Buch bietet ein zugängliches und kritisches Überdenken der Rolle der Religion in den 1950er Jahren, wobei er den historischen Kontext, den Einfluss des Kapitalismus und den Aufstieg alternativer religiöser Bewegungen neben den Mainstream-Ideologien betont. Während es wertvolle Einblicke in die Komplexität der Epoche bietet, steht es vor der Herausforderung, die soziologischen Auswirkungen und die Nuancen der 1960er Jahre umfassend zu behandeln.
Vorteile:Das Buch wird für seine Zugänglichkeit, Lesbarkeit und gut konstruierten Argumente gelobt. Ellwoods Fokus auf historische Grundlagen und marktorientierte Zusammenhänge wird als wertvolle Ergänzung zu quantitativen Studien der amerikanischen Religionsgeschichte gesehen. Die Beschäftigung mit verschiedenen religiösen Bewegungen und Persönlichkeiten verleiht der Analyse zusätzliche Tiefe.
Nachteile:Kritiker bemängeln einen relativen Mangel an soziologischen Daten, was die Analyse im Vergleich zu anderen Studien einschränkt. Es wird darauf hingewiesen, dass es schwierig ist, die 1960er Jahre als einen Wendepunkt in der amerikanischen Religionsgeschichte zu betrachten, ebenso wie die gelegentlichen Abschweifungen in Bezug auf einzelne Persönlichkeiten und nicht auf breitere Trends. Außerdem werden die Schlussfolgerungen des Buches der anhaltenden Komplexität religiöser Bewegungen im 20. Jahrhundert möglicherweise nicht vollständig gerecht.
(basierend auf 1 Leserbewertungen)
The Fifties Spiritual Marketplace: American Religion in a Decade of Conflict
Wenn Sie immer noch der Meinung sind, dass die fünfziger Jahre die „gute alte Zeit“ waren, gesegnet mit unvergleichlichem sozialem Wohlstand und weitverbreiteter familiärer Einheit, alles gestützt durch eine starke, konfliktfreie Spiritualität, dann sollten Sie noch einmal nachdenken. In dieser fesselnden Erzählung über die Religion in einem Jahrzehnt, das immer noch von einer unermüdlichen Nostalgie umarmt wird, hinterfragt Robert Ellwood die Vorstellung von den fünfziger Jahren als einer Ära der Normalität und beweist, dass sie voller spiritueller Kämpfe war.
Als Begleiter seines Buches Sixties Spiritual Awakening erforscht Ellwood die großen katholisch-protestantischen Spannungen des Jahrzehnts, den Konflikt zwischen Theologie und Volksglauben sowie die Untergrundformen der Religiosität der fünfziger Jahre wie das „Beat“-Zen, UFO-Kontakte, das Mönchtum von Thomas Merton und die Wiederbelebung der Mythologie durch Joseph Campbell/Carl Jung. Ellwood umrahmt seinen detaillierten und lebendigen Bericht mit der provokanten Vorstellung, dass die fünfziger Jahre ein „angebotsseitiger“ spiritueller Marktplatz der freien Marktwirtschaft waren, mit einem regen Wettbewerb zwischen religiösen Gruppen und Führern und mit einer Rekordbeteiligung der Kirchen.
Das Buch hinterfragt nicht nur ein idealistisches kulturelles Milieu der fünfziger Jahre, sondern analysiert auch die religiösen Reaktionen der Amerikaner auf wichtige historische Ereignisse wie den Koreakrieg, den McCarthyismus und die Bürgerrechtsbewegung und wirft so einen religiösen Blick auf die Kulturgeschichte der Vereinigten Staaten.