Bewertung:

Das Buch erhält gemischte Kritiken: Einige loben es für seine gründliche Recherche und literarische Qualität, andere kritisieren es für unklare Argumente und das Fehlen einer kohärenten These.
Vorteile:⬤ Gut geschrieben
⬤ gründlich recherchiert
⬤ wichtige politische Erkenntnisse
⬤ interessante Literatur.
⬤ Verwirrende Thesen
⬤ unorganisierte Erzählung
⬤ vermeintlich mangelnde Sachkenntnis des Autors zu bestimmten Themen
⬤ Einbeziehung irrelevanter Inhalte.
(basierend auf 3 Leserbewertungen)
Day of the Assassins - A History of Political Murder
Das traditionelle Bild eines politischen Attentäters ist das eines einsamen Wolfs mit einem Gewehr, das direkt auf den Kopf desjenigen zielt, den er töten will. Doch während über die Hintergründe einzelner berüchtigter politischer Attentate - von Julius Cäsar bis John F. Kennedy - viel spekuliert wurde, ist das Phänomen selbst als besondere Kategorie politischer Gewalt, die nicht durch persönlichen Gewinn oder Rache motiviert ist, kaum untersucht worden.
In Day of the Assassins erforscht der renommierte Historiker Michael Burleigh nun die vielen Facetten politischer Attentate, erklärt, warum sie in bestimmten Gesellschaftsformen häufiger vorkommen als in anderen, und stellt die Frage, ob Attentate Veränderungen herbeiführen oder verhindern können und ob politische Morde wie eine ansteckende Krankheit ansteckend sein können. Burleigh, der sich vor allem auf die letzten anderthalb Jahrhunderte konzentriert, führt die Leser durch die ganze Welt, von Europa, Russland, Israel und den Vereinigten Staaten bis zum Kongo, Indien, Iran, Laos, Ruanda, Südafrika und Vietnam. Auf dieser Reise werden auch bemerkenswerte Attentate erwähnt, darunter Leon Trotzki, Hendrik Verwoerd, Juvénal Habyarimana, Indira Gandhi, Yitzhak Rabin und Jamal Khashoggi.
Dabei stehen die Attentäter selbst im Mittelpunkt der Erzählung, egal ob es sich um kühle, gut ausgebildete Profikiller wie die Agenten des NKWD oder des KGB - oder auch der CIA - handelte oder um Männer, die durch die Politisierung ihrer privaten Misere motiviert waren, wie Gavrilo Princip oder Lee Harvey Oswald. Selbst einige der nachweislich Verrückten hatten Methode in ihrem Wahnsinn und handelten aus nachvollziehbaren politischen Motiven.
Durch die Verbindung von menschlichem Drama, Fragen der politischen Moral und der schieren Zufälligkeit der Ereignisse ist Day of the Assassins ein fesselnder Einblick in die Politik der Gewalt.