
The Dance of the Necklace
In Der Tanz der Halskette verlässt Grazia Deledda die ländliche Umgebung ihrer Heimat Sardinien, um eine klassisch moderne, urbane Erzählung zu schaffen. Sie schreibt in einem sparsamen, experimentellen Stil und deckt die "eitlen Ängste unserer stärksten Leidenschaften auf: Liebe, Ehrgeiz und der Instinkt, mehr zu sein als das, was wir sind.".
Eine Perlenkette symbolisiert den "Tanz" der Eifersucht, der Gier und der Liebe, sowohl erotisch als auch familiär, der die drei Hauptfiguren verbindet und trennt: eine Tante und ihre Nichte, die denselben Namen tragen, und einen jungen Grafen, der die getauschte Perlenkette seiner Familie zurückgewinnen will.
Eine unschuldige Täuschung dreht sich um sich selbst, um das Wesen des Doppelgängers und der Maske zu erforschen: zwei Topoi der Modernität. Wie Virginia Woolf, Doris Lessing und Annie Ernaux geht Deledda der Frage nach, was es bedeutet, eine einsame und alternde Frau zu sein, die in einer Welt lebt, in der sie trotz ihrer anhaltenden Sehnsüchte zunehmend unerwünscht und unsichtbar ist.
Laut der Kritikerin Margherita Heyer-Caput ist der Roman eine von Deleddas "bewusstesten und beunruhigendsten Äußerungen der Moderne". Er stellt die Etiketten in Frage, mit denen diese Schriftstellerin oft versehen wird, und wirft etablierte kritische Kategorien über den Haufen, um die Hierarchien zwischen Rand und Zentrum zu hinterfragen, die auf ihr Werk angewandt werden. Der Tanz der Halskette" ist ein bemerkenswertes und seltenes Beispiel für Deleddas Modernismus.
Erste englische Übersetzung von La Danza della Collana (1924).
Einleitung, Anmerkungen, Bibliographie.
124 Seiten.