Bewertung:

Die Rezensionen zeigen eine gemischte Perspektive auf Attars Werk. Einige finden es zu detailliert und rechthaberisch, während andere die Auseinandersetzung mit komplexen Themen wie Theodizee und kulturübergreifende Spiritualität schätzen.
Vorteile:Das Buch bietet eine tiefgründige und aufschlussreiche kulturübergreifende Studie zur Theodizee, die sich mit tiefgreifenden Themen wie Mitgefühl und spirituellem Verständnis befasst. Es bietet Einblicke in das Leben und Denken historischer Persönlichkeiten und ermutigt zu Respekt zwischen den verschiedenen Glaubensrichtungen.
Nachteile:Manche Leser finden das Buch zu detailliert, zu subjektiv und zu sehr auf westliche philosophische Perspektiven gestützt, was der Gesamtaussage abträglich sein kann.
(basierend auf 2 Leserbewertungen)
Terror of God: Attar, Job and the Metaphysical Revolt
Wie lassen sich Leid und Ungerechtigkeit mit der Vorstellung vereinbaren, dass Gott gut ist, dass er die Menschen liebt und ihnen gegenüber barmherzig ist? Die Frage Hiobs zieht sich durch die Geschichte der drei monotheistischen Religionen. Immer wieder haben Philosophen, Theologen, Dichter, Propheten und Laien ihr Gottesbild im Lichte einer Realität voller Leid hinterfragt. Für die einen ist das Leid ein Beweis für die Existenz Gottes, für die anderen ein Beweis dafür, dass es keinen Gott geben kann, und wieder andere rebellieren gegen ihn.
In diesem bemerkenswerten Buch sieht Navid Kermani - ein angesehener Islamwissenschaftler iranischer Herkunft - diese Auflehnung gegen Gott als zentrales Motiv eines der großen, aber vernachlässigten Werke der Literatur: Das Buch des Leidens des persischen Dichters Faridoddin Attar aus dem dreizehnten Jahrhundert. Durch das Prisma von Attars Text erzählt Kermani die Geschichte eines religiösen Glaubens, der Gott kennt, aber wütend auf ihn ist: eine Gegentheologie, die sich durch viele Religionen zieht und Judentum, Islam und Moderne miteinander verbindet.
Mit erstaunlicher Bandbreite und stilistischer Brillanz erweckt Kermani Attar als einen von uns zum Leben und ermöglicht es dem großen persischen Dichter, trotz der Zeit, die uns trennt, direkt zu uns heute zu sprechen.