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The Devil as Muse: Blake, Byron, and the Adversary
Liegt der Teufel im Herzen des kreativen Prozesses? In The Devil as Muse (Der Teufel als Muse) bietet Fred Parker eine völlig neue Reflexion über diese uralte Frage und greift dabei William Blakes berühmte Aussage auf: Der wahre Dichter gehört zur Partei des Teufels.
Parker untersucht drei literarische Interpretationen des Teufels und seines Einflusses auf den Künstler - Miltons Satan in Paradise Lost, den Mephistopheles in Goethes Faust und denjenigen, der in Thomas Manns Doktor Faustus daimonische Kreativität anbietet - und enthüllt eine radikale Spannung zwischen dem Ethischen und dem Ästhetischen. Während der Teufel der notwendige Mitarbeiter und die befreiende Muse des Künstlers ist, ist der Preis, der für eine solche Kreativität gezahlt wird, vom ethischen Standpunkt aus nichts weniger verdammenswert als der faustische Pakt - und der Künstler, der auf diese Weise kreativ ist, wird als verflucht, entfremdet und moralisch störend angesehen. Wie Parker zeigt, spiegeln Blake, Byron und Mann dieses Spannungsverhältnis in ihrem Werk auf unterschiedliche Weise wider, erkennen es an und zeigen Wege auf, es durch ihr Schreiben zu lösen.
Indem sie diese literarischen Konzepte mit der Forschung über die Entstehung der historischen Vorstellung vom Teufel und mit neueren Arbeiten über die Rolle des Andersseins in der Kreativität verknüpft, legt Parker aufschlussreich dar, wie sich die kreative Literatur in die - sowohl theologischen als auch psychologischen - Prozesse einfühlen kann, die solchen Konstruktionen des Widersachers zugrunde liegen.