Bewertung:

Das Buch bietet eine eingehende Untersuchung der Rolle des Teufels in der frühneuzeitlichen Religionsgeschichte, insbesondere in Neuspanien von der Eroberung bis zum Ende des bourbonischen Spaniens. Es wird für seinen fesselnden Inhalt, seine elegante Schreibweise und seine Zugänglichkeit gelobt, was es sowohl für Studenten als auch für Wissenschaftler, die sich für die koloniale religiöse Dynamik interessieren, wertvoll macht.
Vorteile:Fachkundig geschrieben, mit fesselndem Inhalt, durch und durch informativ und mit einer sensiblen Darstellung des Diabolismus und der Ansichten der amerikanischen Ureinwohner über das Christentum. Es ist sehr empfehlenswert für alle, die sich für historische Themen interessieren, und gilt als ein bedeutendes Werk auf dem Gebiet der Geistes- und Sozialgeschichte. Das Buch ist gut erhalten und preisgünstig.
Nachteile:Einige Leser könnten die Thematik als komplex oder als spezifisch für ein Nischeninteresse empfinden, was ein breiteres Publikum nicht ansprechen könnte.
(basierend auf 6 Leserbewertungen)
The Devil in the New World: The Impact of Diabolism in New Spain
Bis zum Ende des 18. Jahrhunderts waren sich die Missionare in der Neuen Welt einig, dass der Teufelsglaube das Herzstück des Glaubenssystems der amerikanischen Ureinwohner und die Ursache für ihr eigenes Versagen bei der Errichtung einer von Satan und heidnischem Aberglauben gereinigten Kirche war.
Der Teufel spielte eine Rolle, und er nahm einen zentralen Platz in den Diskussionen über alle nichtchristlichen religiösen Systeme und in den erbitterten Auseinandersetzungen darüber ein, wie sie zu bekämpfen seien. In dieser eleganten und sensiblen Analyse gibt Fernando Cervantes dem Teufel den ihm gebührenden Platz, beleuchtet einen vernachlässigten Aspekt der europäischen Begegnung mit Amerika und stellt die gesamte Geschichte der "spirituellen Eroberung" in einen reichen und originellen Kontext. Er zeigt auf, wie die amerikanischen Ureinwohner das ihnen dargebotene Bild des Christentums neu interpretierten und wie sie sich weigerten, die Welt so zu sehen, wie die Missionare sie sahen.
Auf der Grundlage von Archivquellen bringt er den komplexen, oft verwirrenden und manchmal tragischen Konflikt zwischen einer Theologie, die die Existenz konkurrierender Mächte postulierte, und einer Theologie, die darauf bestand, dass alle Gottheiten vielgestaltige Wesen waren, in denen Gut und Böse nebeneinander existierten, deutlich zum Ausdruck. Er befasst sich in fesselnden und überzeugenden Details mit der Sozialgeschichte der Interaktion zwischen den beiden Kulturen und erklärt nicht nur den Einfluss der europäischen Ideen auf die Neue Welt, sondern auch den Einfluss des Diabolismus auf die Ideologie der Alten Welt.
Und er liefert eine subtile Darstellung der Rolle des Diabolismus in der aufkommenden Barockkultur des 17. und 18.
Jahrhunderts, die konventionelle Erklärungen für das Wachstum des Skeptizismus in dieser Zeit in Frage stellt.