Bewertung:

Das Buch „The Deepest Sense“ von Constance Classen untersucht die Kulturgeschichte des Tastsinns und hebt dessen Bedeutung im mittelalterlichen Europa im Vergleich zur modernen Betonung des Sehens hervor. Es ist gut argumentiert, wissenschaftlich und dennoch fesselnd und bietet eine einzigartige Perspektive auf die historische Bedeutung von taktilen Erfahrungen.
Vorteile:Gut geschrieben und fesselnd, bietet es eine einzigartige historische Perspektive auf den Tastsinn, ist gut recherchiert und gut kommentiert, hält den Leser bei der Stange und bietet wertvolle Einsichten für diejenigen, die sich mit Technologie und Design im Zusammenhang mit taktilen Erfahrungen beschäftigen.
Nachteile:Der Untertitel könnte irreführend sein, da er sich in erster Linie auf die westliche Kultur, insbesondere das Mittelalter, konzentriert, und einige Leser hatten das Gefühl, dass die psychologischen Auswirkungen des Rückgangs des Tastsinns nicht angemessen behandelt wurden.
(basierend auf 5 Leserbewertungen)
The Deepest Sense: A Cultural History of Touch
Von der sanftesten Liebkosung bis zum härtesten Schlag - die Berührung ist das Herzstück unserer Erfahrung der Welt. Nun ist dieser tiefste aller Sinne zum ersten Mal Gegenstand einer umfassenden historischen Erforschung. The Deepest Sense: Eine Kulturgeschichte der Berührung erweitert unser Verständnis der Vergangenheit durch die Erforschung gelebter Körpererfahrungen vom Mittelalter bis zur Moderne. Diese intime und sinnliche Annäherung an die Geschichte ermöglicht es, die taktilen Grundlagen der westlichen Kultur in den Vordergrund zu stellen - die Art und Weise, wie Gefühle die Gesellschaft geformt haben. Constance Classen erforscht eine Vielzahl von taktilen Bereichen, darunter das Gefühl der mittelalterlichen Stadt.
Die taktile Anziehungskraft von Relikten.
Die Sozialgeschichte von Schmerz, Vergnügen und Zuneigung.
Das Band der Berührung zwischen Mensch und Tier.
Die anstrengende Erregung von Sportarten wie Ringen und Tjosten.
Und die sinnlichen Reize der Konsumkultur. Sie befasst sich mit einer Reihe wichtiger Themen, von der Verwendung - und dem Verbot - von Berührung in der sozialen Interaktion bis hin zur Disziplinierung des Körpers durch den modernen Staat, vom sich verändernden Gefühl der Stadtlandschaft bis hin zur Technologisierung der Berührung in der Moderne. Anhand ergreifender Beschreibungen der Heilkraft der Hand eines mittelalterlichen Königs oder der zermürbenden Bedingungen in einem Gefängnis des 19. Jahrhunderts wird deutlich, dass Geschichte kein trockenes und lebloses Thema ist, sondern uns zutiefst berührt.